Großprojekt:Die Kosten steigen

Großprojekt: Die Kosten für die Sanierung der Wirtschaftsschule steigen weiter und liegen aktuell bei 13,37 Millionen Euro, einen Sicherheitspuffer mitberechnet womöglich sogar bei 16 Millionen Euro.

Die Kosten für die Sanierung der Wirtschaftsschule steigen weiter und liegen aktuell bei 13,37 Millionen Euro, einen Sicherheitspuffer mitberechnet womöglich sogar bei 16 Millionen Euro.

(Foto: Marco Einfeldt)

Für die Generalsanierung der Freisinger Wirtschaftsschule rechnet der Architekt mit Ausgaben von 13 Millionen Euro - ursprünglich sollte nur beim Brandschutz nachgebessert werden

Von Peter Becker, Freising

Mit Schwindel erregenden Summen rechnen derzeit Verwaltung, Planer und die Kreisräte im Schulausschuss des Kreistags, was die Sanierung der Freisinger Wirtschaftsschule anbelangt. Einer ersten Schätzung zufolge sollte diese zehn Millionen Euro betragen. Langsam werden die Zahlen konkreter. Architekt Bernd-Simon Schwarz legte nach weiteren Untersuchungen die neuesten Berechnungen vor. Demnach liegen die Sanierungskosten jetzt bei 13,37 Millionen Euro, einen Sicherheitspuffer mit berücksichtigt bei 16 Millionen Euro. Der Schulausschuss stimmte den Planungen zu. Ein Unsicherheitsfaktor bleiben die Sanierungskosten für die Betonfassade. Diese stehen noch nicht fest.

Was einst als Brandschutzsanierung begann, hat sich mittlerweile zu einer Generalsanierung ausgewachsen. Unter anderem hatte sich herausgestellt, dass die Dämmung unter dem eigentlich neueren Dach von 1998 durchnässt ist. Das aus dem Jahr 1978 stammende ist besser in Schuss, soll aber aufgrund seines Alters und der mangelnden Isolierung mitsaniert werden. Beide Maßnahmen schlagen mit 852 000 und 798 000 Euro zu Buche. Sanierungsarbeiten sind auch bei den Schmutzwasserkanälen notwendig (80 100 Euro). Wie in der Kreistagssitzung im Dezember gewünscht, hat das Architekturbüro überprüft, ob sich auf den sanierten Dächern nicht eine Photovoltaikanlage installieren ließe. Das ist möglich. Die Anlage ist mit einer Leistung von 35 Kilowatt-Peak geplant. Sie kostet 90 700 Euro. Der Preis würde sich nach Angaben von Schwarz in spätestens 15 Jahren amortisieren.

Für eine Verbesserung der barrierefreien Erschließung sind 161 300 Euro einkalkuliert. Im Ausschuss scheiden sich immer noch die Geister zwischen den Befürwortern und Gegnern von Waschbecken. Ursprünglich war geplant, diese ganz abzubauen. Auf die Einwände einiger Kreisräte hin hat die Verwaltung eine Variante entwickelt, die etwa 30 Prozent der Waschbecken erhält, wo sie denn sinnvoll erscheinen. Die restlichen 70 Prozent sollen abmontiert werden. Dafür sind Mehrkosten von 52 600 Euro geplant. Tobias Weiskopf (FDP) beharrt jedoch auf den Erhalt aller Waschbecken. Dies koste etwa 50 000 Euro mehr, das sei wenig im Vergleich zu den Gesamtkosten. Martin Pschorr (SPD) fürchtet einen "Händewaschtourismus". Es sei gut, ein Waschbecken im Klassenzimmer zu haben. Hans Sailer (FW) plädierte dafür, diese nur mit Kaltwasser auszustatten.

Was die Betonsanierung anbelangt, liegen die grob geschätzten Kosten derzeit bei zwei Millionen Euro. Es gehe darum, die Bausubstanz noch länger zu erhalten, sagte Florian Plajer, Leiter der Abteilung Hoch- und Tiefbau am Landratsamt. Er geht davon aus, dass weitere "Überraschungen im Rahmen bleiben". Was die Schadstoffsanierung anbelangt, war die zunächst mit 92 500 Euro angegeben. Eine neue Untersuchung der gesamten Bauteile im Januar hat Belastungen mit Asbest, künstlichen Mineralfasern durch die Dämmung, Polychlorierten Biphenylen und Schwermetallen ergeben. Somit steigen die Kosten der Schadstoffsanierung auf 224 400 Euro an. Weitere 140 000 Euro entstehen durch Umzüge. An diesem Donnerstag beschäftigt sich der Kreisausschuss mit der Sanierung der Wirtschaftsschule.

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