Gold im Bach:Der Schatz aus der Stadtmoosach

schmuck1

Die Schmuckstücke lagen maximal zwei Tage im Wasser.

(Foto: privat)

Ein Spaziergänger findet 84 vermutlich gestohlene Schmuckstücke im Wasser. Die Polizei sucht jetzt nach ihren Eigentümern.

Von Laura Schmidt, Freising

Die Freiwillige Feuerwehr (FFW) Freising ist jüngst gebeten worden, für die Polizei Freising Amtshilfe zu leisten, als ein Passant bei einem Spaziergang an der Stadtmoosach Ungewöhnliches entdeckt hatte. "Im Bachbett schimmerten verschiedene Schmuckstücke in einer großen Anzahl durch das klare Wasser", berichtet Hauptkommissar Maximilian Gimpl von der Dienststelle in Freising. "Damit sich die Polizei nicht selbst in das kühle Nass begeben musste, haben wir zwei ehrenamtliche Helfer in den Stadtteil Neustift geschickt", sagt Florian Wöhrl, Pressesprecher der FFW Freising.

Insgesamt 84 Fundstücke habe die Polizei sicher stellen können. Darunter Anhänger, Armbänder, Halsketten, Ringe, Armbanduhren, Manschettenknöpfe sowie Ohrringe, "die wir sogar teilweise als ganzes Paar sicher stellen konnten", so der Hauptkommissar. Höchstens zwei Tage seien diese Schmuckstücke im Bachbett gelegen, denn der Grad der Verschmutzung sei sehr gering.

"Nachdem wir die Fundstücke in Gewahrsam genommen haben, trockneten, katalogisierten und fotografierten wir diese. Einen Sachverständigen ziehen wir in diesem Fall nicht zu Rate", sagt Hauptkommissar Gimpl. Im nächsten Schritt sei geprüft worden, ob die Schmuckteile mit Einbruchsdelikten aus dem vergangenen Jahr in Verbindung gebrachten werden können. Diese Suche sei bisher negativ verlaufen.

Aus diesem Grund sei nun auch das Polizeipräsidium Oberbayern-Nord mit in den Fall eingebunden worden. Und der Fall werde im nächsten Schritt an alle Präsidien in Bayern übergeben, denn möglicherweise stammen die Fundstücke von entfernteren Eigentums- und Vermögensdelikten. Nachdem einige Schmuckstücke sehr auffällige Charakteristika aufweisen würden, so auch ein Medaillon mit einem Portrait einer Frau, das eine Prägung aus dem Jahr 1936 enthält, habe auch in den Medien mittels Bilder ein Aufruf gestartet werden können, erklärt Gimpl. So habe sich am vergangenen Wochenende schon eine Frau gemeldet, welche Schmuckteile entdeckt habe, die ihr bei einem Einbruch entwendet worden seien. "Diese Angaben werden wir nun prüfen, doch es ist sicherlich schon ein kleiner Erfolg", sagt der Hauptkommissar.

Problematisch sei auch, dass es den Geschädigten oftmals nicht gelinge, die gestohlenen Dinge richtig zu beschreiben, und so könne nicht gezielt gesucht werden. "Bei den derzeitigen Ermittlungen ist unser primäres Ziel, die Eigentümer der gestohlenen Schmuckteile zu ermitteln und so die Einbrüche aufzuklären. Dass wir Täter entlarven, ist sehr schwer, denn das Wasser hat bedauerlicherweise alle Spuren vernichtet", erklärt Gimpl. Vermutlich hätten die Täter die Schmuckstücke in die Moosach geworfen, weil sie diese nicht als wertvoll genug einstufen konnten und sie ihnen so für einen Weiterverkauf ungeeignet erschienen seien. Hinweise nimmt die Polizei unter 0 81 61/ 5 30 50 entgegen

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: