Gerangel um die besten Zeiten:Alle wollen aufs Eis

Gerangel um die besten Zeiten: Eiskunstlauf, Eishockey, Eisstockschießen und öffentlicher Lauf: Im Freisinger Eisstadion wird es im Winter schon eng.

Eiskunstlauf, Eishockey, Eisstockschießen und öffentlicher Lauf: Im Freisinger Eisstadion wird es im Winter schon eng.

(Foto: Marco Einfeldt)

In der Rush-Hour ist die Freisinger Kunsteisbahn im Stadion hoffnungslos ausgebucht. Der Kulturausschuss zieht jetzt die Notbremse.

Von Birgit Goormann-Prugger, Freising

24 Stunden hat der Tag. Wenn man nun so gegen Mitternacht zu Bett geht und acht Stunden schläft, wie es allgemein empfohlen wird, dann hat man von morgens um acht bis Mitternacht Zeit für das, was man so zu tun hat. Man kann dann zum Beispiel auch Eislaufen. Laut dem Belegungsplan für die Freisinger Kunsteisbahn geht das nämlich von 8 bis 24 Uhr. Ganz schön viel Zeit, sollte man meinen. Doch weit gefehlt, es reicht gerade mal so, wie laut Bürgermeisterin Eva Bönig die "Soko Sport" um Karl-Heinz Wimmer festgestellt hat, die in den vergangenen Wochen den Belegungsplan für die Eislaufsaison 2016/17 ausgearbeitet hatte. Von der "Quadratur des Kreises" war da am Dienstag im Kulturausschuss die Rede. Schwierige Sache also.

Um die Eislaufzeiten konkurriert in diesem Fall der SEF, der natürlich immer dann trainieren will, wenn alle Zeit haben, die Trainer und die Schüler, also zwischen 17.30 und 23 Uhr, nach hinten ist man offen. Dann gibt es noch die Mütter mit ihren Kindern, die auch gerne dann Eislaufen wollen, wenn sie Zeit haben, also nach der Schule, die mittlerweile ja oft ganztags läuft, nach dem Essen und den Hausaufgaben. Passend wäre da die Zeit ab 17.30 Uhr. Und dann, so Monika Riesch von der Freisinger Mitte, träte sogar der ideale Fall ein, dass nicht nur die Mütter mit den Kindern zum Eislaufen fahren könnten, sondern auch mal die ganztags arbeitenden Väter, die dann ja wieder zu Hause sind und Zeit haben.

Außerdem gibt es da auch den neuen Freisinger Eiskunstlaufverein. Der konnte sich mit den zwei Stunden am Freitag und Samstag von 13 Uhr an zwar zufrieden geben, nicht aber mit einer Trainingsrunde am Donnerstag von 21 Uhr bis 22 Uhr. Das wiederum war dem Umstand geschuldet, dass die Eisstockschützen, die bisher am Samstag um acht ihrem Sport nachgingen - damit im Anschluss so gegen elf die Eiskunstläuferinnen ihre Runden drehen konnten - nicht mehr so früh aufstehen wollten. Also hatte man die Trainingszeiten der Eisstockschützen auf 9.15 Uhr verschoben.

Das veranlasste Stadtrat Karlheinz Freitag (Freie Wähler) zu der Bemerkung, Eisstockschützen gehörten doch üblicherweise der Altersgruppe an, der es nichts ausmache, auch mal früher aufzustehen, weswegen man es doch ruhig bei der alten Regelung belassen könne. "Wenn ich im Winter am Vöttinger Weiher Eisstockschützen sehe, sind das nur alte Leute", begründete er seine Erkenntnis.

Freitag hatte dann mit den Damen des Eiskunstlaufvereins, die sich hinter ihm postiert hatten, Kontakt aufgenommen und sich die Sachlage erläutern lassen. Es dauerte nicht lange und der Stadtrat stellte einen Antrag, der den Eislaufdamen entgegen kam. Angenommen wurde er mit 9:4 Stimmen. Die Stockschützen müssen also am Samstag weiter früh aus den Federn.

Umplanen muss auf jeden Fall der SEF. Versuchsweise sollen laut Beschluss des Kulturausschusses nämlich an einem Werktag, den sich der SEF aussuchen darf, die Zeiten für den öffentlichen Lauf (15.15 bis 17 Uhr) mit denen des SEF (ab 17.30 Uhr) getauscht werden. Falls dann weder der Trainer Zeit hat, weil er zum Beispiel arbeiten muss, und die Schüler auch keine Zeit haben, weil sie zum Beispiel noch Hausaufgaben machen müssen, dann, so die Erkenntnis im Kulturausschuss, sei das ein Problem, das der SEF zu lösen habe. Saisonstart ist in diesem Jahr übrigens Anfang Oktober, es sei denn der Spätherbst mausert sich zu einem Supernachsommer.

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