Geplantes Windrad bei Nandlstadt:Nandlstadt bleibt beim "Nein"

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Marktgemeinderat lehnt Windrad bei Großgründling erneut ab

Von Peter Becker, Nandlstadt

Die Fronten bleiben verhärtet: Schon im September des vergangenen Jahres hatte der Nandlstädter Marktgemeinderat das gemeindliche Einvernehmen für die Errichtung einer zweiten Windkraftanlage bei Großgründling verweigert und dies dem Freisinger Landratsamt mitgeteilt. Die Behörde wandte daraufhin ein, dass der Antrag der Firma Tetra r.e. GmbH ihrer Auffassung nach genehmigungsfähig sei. Sie bat deshalb den Marktgemeinderat darum, das Vorhaben noch einmal auf die Tagesordnung einer Sitzung zu setzen und die Verweigerung des gemeindlichen Einvernehmens zu überdenken. Das ist nun geschehen. Der Marktgemeinderat hat am Donnerstagabend entschieden, auf seinem Standpunkt zu beharren. Das Landratsamt wird jetzt wohl von seiner Ankündigung Gebrauch machen und das gemeindliche Einvernehmen ersetzen.

Wie es dann weitergeht, ist ungewiss. "Wir warten auf das Urteil vom ersten Windrad", sagte Bürgermeister Gerhard Betz auf Nachfrage. Dem hatte der Marktgemeinderat ebenfalls seine Zustimmung verweigert. Ein Argument war, dass dessen Genehmigung mehr oder weniger zeitlich mit dem Inkrafttreten der 10-H-Regelung zusammengefallen war. Nach Nandlstädter Auffassung wäre deshalb der Antrag hinfällig gewesen. Das Münchner Verwaltungsgericht und der Bayerische Verwaltungsgerichtshof waren aber ebenso wie das Freisinger Landratsamt zu einer anderen Erkenntnis gekommen. Die Marktgemeinden Nandlstadt und Au, die dagegen Einspruch eingelegt hatten, warten nun auf das Urteil der nächsthöheren Instanz. Sollte dieses zu der Auffassung kommen, dass alles rechtens ist, "dann ist das so", sagte Betz.

Ob im Falle der Genehmigung des zweiten Windrads wieder die Gerichte entscheiden müssen, ist derzeit unklar. "Nandlstadt wäre da Einzelkämpfer", sagt Betz. Denn die Nachbargemeinde Au würde diesmal nicht mitklagen, weil die zweite Windkraftanlage weit genug von der nächsten Ortschaft entfernt wäre. Das erste Windrad liegt allerdings in unmittelbarer Nähe zu Haslach, einem Ortsteil der Marktgemeinde Au. Deshalb hat sich dort eine Initiative gegen dessen Bau gegründet.

© SZ vom 20.03.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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