Gefährliche Situation:Sattelzug steht quer auf der Autobahn A9

Gleich mehrere Mitteilungen sind am vergangenen Samstag um 19.25 Uhr bei der Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Oberbayern/Nord und bei der Verkehrspolizeiinspektion Freising eingegangen, wonach auf der Autobahn A 9 in Richtung München, kurz nach dem Parkplatz Paunzhauser Feld, ein Sattelzug quer auf der Hauptfahrbahn der A9 stünde. Der Fahrer habe offenbar gesundheitliche Probleme und läge mit dem Kopf über dem Lenkrad, hieß es.

Da zunächst von einem medizinischen Notfall ausgegangen wurde, rückten Rettungsdienst und Feuerwehr an. Noch bevor allerdings Retter und Polizei da waren, lenkte ein beherzter Autofahrer, der zur Hilfeleistung angehalten hatte, den Sattelzug auf den Seitenstreifen und von dort zu einem Parkplatz. Der Notarzt stellte in der Folge fest, dass der 32-jährige Lastwagenfahrer nicht krank, sondern nur massiv alkoholisiert war. Der anschließende Alkotest ergab 2,3 Promille. Da der Weißrusse in Deutschland keinen festen Wohnsitz hat, kann er vor seiner Weiterreise nicht nur mit einer Strafanzeige und dem Entzug seines für Deutschland geltenden Führerscheins rechnen, sondern auch mit der Entrichtung einer Sicherheitsleistung.

Unklar war anfangs die Rolle eines ebenfalls 32-jährigen Landsmannes des Sattelzugfahrers, der sich ebenfalls bei dem querstehenden Lastwagen befand und zunächst keine schlüssige Erklärung abgeben konnte. Das lag laut Polizeibericht daran, dass er ebenfalls stark alkoholisiert war. Da zunächst nicht geklärt werden konnte, ob er nicht als Fahrer in Betracht kam, wurde auch er in Gewahrsam genommen. Die weiteren Ermittlungen ergaben jedoch, dass der Mann seinen Kleintransporter in einem nahen Parkplatz geparkt hatte. Dort hatten sich die beiden Landsmänner im Laufe des Samstages getroffen und zusammen getrunken. Als der zweite Mann auf der Toilette war, bestieg sein Trinkgefährte seinen Sattelzug und fuhr aus dem Parkplatz auf die A9. Als er dann den querstehenden Sattelzug auf der Autobahn bemerkte, wollte er seinem Zechkumpanen helfen. Nachdem das geklärt war, wurde er wieder frei gelassen.

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