Geduld gefragt:"Operation am offenen Herzen"

Baustelle Obere Hauptstraße

Aktuell werden im Bereich der Oberen Hauptstraße bis zur Bahnhofstraße bis in den Herbst 2018 hinein Sparten inklusive des Wärmenetzes verlegt.

(Foto: Andreas Gebert)

Die Bauarbeiten in der Freisinger Innenstadt verzögern sich, ebenso die Moosachöffnung

Von Peter Becker, Freising

Sechs Jahre lang müssen die Freisinger noch mit dem Sammelsurium an Baustellen in der Innenstadt leben. Falls es nicht noch zu weiteren Verzögerungen kommt, was bei so einem komplexen Bauvorhaben nun mal nicht auszuschließen ist. "Eine Operation am offenen Herzen" sei das, bekannte Innenstadtkoordinator Michael Schulze im Planungsausschuss des Stadtrats. Er benannte auch die Gründe für das Abweichen vom ursprünglichen Terminplan.

Da gab es zum einen Probleme bei der Ausschreibung des ersten Bauabschnitts. Dann signalisierte das Landratsamt, dass mit der Planfeststellung des Bauabschnitts zwei, der die Moosachöffnung beinhaltet, erst im Frühjahr zu rechnen ist. Da hätten die Arbeiten aber schon starten sollen. Die Oberflächengestaltung der Straßen kann erst beginnen, wenn die Verlegung sämtlicher Sparten und des Wärmenetzes abgeschlossen ist. Obwohl das Tempo, mit dem die Bauarbeiten vonstatten gehen, manchem Freisinger vielleicht zu langsam sein mag - Schulze ist mit dem Fortschritt zufrieden. Und ein Lob für die ausführende Firma hatte er auch übrig. Die tue alles Mögliche, damit die Fußgänger die Baustellen passieren können. Wobei dies manchmal heikle Situationen heraufbeschwört, wenn manche quasi direkt unter einer Baggerschaufel hindurchlaufen.

Der überarbeitete Zeitplan sieht vor, dass die Moosachöffnung so schnell wie möglich geschehen soll. Aktuell werden im Bereich der Oberen Hauptstraße bis zur Bahnhofstraße bis in den Herbst 2018 hinein Sparten inklusive des Wärmenetzes verlegt. Die Oberflächengestaltung ist für 2020 vorgesehen. Bei der Bahnhofstraße selbst will die Stadt flexibel bleiben. Die Arbeiten könnten dort bis spätestens 2023 erledigt sein. Der östliche Ast der Oberen Hauptstraße von der Bahnhofstraße bis zum Marienplatz soll 2022 mit der Verlegung der Sparten an die Reihe kommen und 2023 abgeschlossen sein. Der Marienplatz selbst und der Abschnitt bis zur Amtsgerichtsgasse werden 2020 in Angriff genommen. Die Arbeiten selbst sollen ein Jahr später beendet sein. Der Zeitplan sieht vor, das Asamgebäude im Jahr 2020 an das Wärmenetz anzuschließen. Von diesem Zeitpunkt an erfolgt die Belieferung der Baustelle über die Fischergasse. Die Arbeiten an der Amtsgerichtsgasse sind 2019 bis 2022 vorgesehen, ebenso wie der verbleibende Abschnitt bis zur Weizengasse. Wer im Bereich der Heiliggeistgasse wohnt, kann dem Ende der Baustellen in diesem Bereich im kommenden Jahr entgegensehen.

Um den Baufortschritt transparenter zu gestalten, will die Stadt an drei Standorten Litfaßsäulen in einem Design, das zur Altstadt passt, aufstellen lassen. An diesen können sich die Freisinger Bürger über technische, terminliche und gestalterische Aspekte der Neugestaltung der Innenstadt informieren. Eine steht dann im Bereich der Bahnhofstraße, die anderen beiden werden in der Unteren Altstadt platziert.

Derzeit führt ein Ingenieurbüro im Auftrag der Stadt Untersuchungen durch, wie das Überflutungsrisiko in der Unteren Altstadt verringert werden kann. Anlass dazu war der Starkregen am 18. August dieses Jahres. "Ein zehnjähriges Regenereignis", urteilte Schulze. Die Topografie des Geländes ist eine der Ursachen der Überflutungen.

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