FreisingErstmals Gartentage am Campus Weihenstephan

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Freising hat als Veranstaltungsort für Gartentage Tradition, bisher fanden sie rund um das Landratsamt in Neustift statt. Dort gab es etwa als Blickfang ein großes Sortiment an fleischfressenden Pflanzen.
Freising hat als Veranstaltungsort für Gartentage Tradition, bisher fanden sie rund um das Landratsamt in Neustift statt. Dort gab es etwa als Blickfang ein großes Sortiment an fleischfressenden Pflanzen. (Foto: Marco Einfeldt)

Etwa 100 Ausstellerinnen und Aussteller bieten bei der zweitägigen Veranstaltung am Muttertagswochenende ausgefallene Pflanzensortimente, Gartenaccessoires und Naturprodukte an. Die Hochschulen organisieren ein informatives Begleitprogramm mit Pflanzendoktor und Tipps gegen den Buchsbaumzünsler.

Von Petra Schnirch, Freising

Der grüne Campus in Weihenstephan verwandelt sich am Muttertagswochenende in ein Pflanzenmeer. Am Samstag und Sonntag, 10./11. Mai, finden dort, jeweils von 10 bis 18 Uhr, erstmals Gartentage statt. Trotz der kurzen Vorbereitungszeit konnten die Organisatoren Robert Sulzberger und Tobias Mayerhofer etwa 100 Ausstellerinnen und Aussteller dafür gewinnen. Die auf grüne Fächer spezialisierten Hochschulen steuern ein interessantes Begleitprogramm bei. Natürlich ist auch für Essen und Getränke gesorgt.

Freising hat als Gartenschau-Standort Tradition. Im vergangenen Jahr aber sah es zunächst so aus, als würde diese enden. Die langjährige Organisatorin Anita Fischer hatte bekanntgegeben, dass sie ihre Gartentage rund um das Landratsamt, die bei Pflanzenfreunden weit über Freising hinaus einen guten Ruf genossen, nicht weiterführen werde. Nach einjähriger Pause aber stand fest, dass sie doch eine Fortsetzung finden, in etwas anderer Form und an einem neuen Standort. Sulzberger und Mayerhofer sehen in Freising nach wie vor Potenzial für eine Gartenschau. Anfang 2025 machten sie ihre Entscheidung öffentlich.

Die letzten Tage vor der Eröffnung seien stressig, sagt Sulzberger, zumal es eine Erstveranstaltung sei. Die Vorfreude aber sei groß. Das Ziel von mindestens 80 Ausstellern werde deutlich übertroffen, das Angebot sei hochwertig. Dabei seien mehr als 30 Gärtnereien, darunter viele mit einem ausgefallenen Sortiment, das man so in Gartencentern nicht finde. Mit der Auswahl ist Sulzberger zufrieden. Zwei Betriebe bieten verschiedene Tomaten- und Paprikasorten an, andere sind auf Schwertlilien oder Pfingstrosen spezialisiert. Die Zeiten, als man für eine Gartenschau noch 60 Gärtnereien anwerben konnte, sind laut Sulzberger vorbei.  Während der Corona-Pandemie gaben einige auf, andere fokussierten sich auf den Online-Handel.

Einige der Aussteller nehmen weite Wege auf sich, mit dabei sind Betriebe aus den Niederlanden, Tschechien, Slowenien und Österreich. Die Kunsthandwerker dagegen stammen überwiegend aus der Region. Außerdem erwartet die Besucherinnen und Besucher ein breites Angebot an Gartenwerkzeugen und -möbeln, Naturprodukten sowie kulinarischen Schätzen. Kinder dürfen mit Kräutern werkeln oder mit Hilfe von Baumexperten auf eine Eiche klettern. Das musikalische Rahmenprogramm gestalten die Weltmusiker von Pitu Pati und Saxofonist Uli Wunner, zur Eröffnung am Samstag spielt um 10 Uhr das Freisinger Alphorntrio.

Wie viele Besucher nach Weihenstephan kommen werden, das hänge stark vom Wetter ab, sagt Sulzberger. Die Prognosen aber schaue er gar nicht an, weil man das ohnehin nicht beeinflussen könne.  Er hofft aber schon auf ein großes Interesse, 10 000 Gäste an zwei Tagen, darüber würden sich die Organisatoren freuen.

Schwertlilien sind auch diesmal bei den Gartentagen zu finden.
Schwertlilien sind auch diesmal bei den Gartentagen zu finden. (Foto: Marco Einfeldt)

Die beiden Veranstalter haben bereits viel Erfahrung auf dem Gebiet. Bis zum Beginn der Pandemie organisierten sie mehrere Jahre lang Gartentage in Lindau und Bregenz. Zu Freising haben sie einen engen Bezug. Beide studierten Gartenbau in Weihenstephan, Tobias Mayerhofer lebt noch immer hier, Sulzberger wohnt in München.

Die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) und die TU München (TUM) beteiligen sich mit einem Begleitprogramm. Im Foyer der Mensa bietet an beiden Tagen ein Pflanzendoktor jeweils von 12 bis 15 Uhr eine Beratung an. Es gibt Vorträge über torffreie Blumenerden, über Urban Gardening und Gemeinschaftsgärten, Vertical Farming in Innenräumen oder bienenfreundliche Gärten. Ein Thema, das viele leidgeprüfte Gartenbesitzer besonders interessieren dürfte, lautet: „Diagnose Buchsbaumzünsler: Erfolgreiche Maßnahmen gegen gefräßige Raupen“. Auch über „Klimabäume für den Garten“ können sich Besucher informieren. Die HSWT bietet Führungen durch den Streuobst-Lehr- und Erlebnispfad an. Details zum Programm gibt es auf der Website https://gartentage-freising-weihenstephan.de.

Die Stadt Freising rundet das Programm am Samstag und Sonntag, 17 Uhr, mit zwei Rundgängen zur Geschichte Weihenstephans und seinen Gärten ab. Auf dem Weihenstephaner Berg geht es zum historischen Kern des „Nährbergs“ und des ehemaligen Klosters. Treffpunkt ist am Eingang der Gartentage vor der Uni-Bibliothek, Kosten: acht Euro pro Person.

Besuchern der Gartentage stehen die Parkplätze auf dem Campus zur Verfügung. Die Parksituation sei deutlich besser als früher rund um das Landratsamt in Neustift, sagt Sulzberger. Die Stände befinden sich am Maximus-von-Imhof-Forum, dem zentralen Platz, zwischen Uni-Bibliothek und Mensa sowie am Rang. Der Eintritt kostet acht Euro, Kinder bis 14 Jahre in Begleitung der Eltern sind frei.

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