Für mehr Klimaschutz:"Aufgemuckt" protestiert

Für mehr Klimaschutz: Aufgemuckt will auch bei der großen G-7-Demo am 4. Juni in München präsent sein.

Aufgemuckt will auch bei der großen G-7-Demo am 4. Juni in München präsent sein.

(Foto: Robert Haas)

Startbahngegner beteiligen sich an Demo in München

Unmittelbar vor dem G-7-Gipfel der Staats- und Regierungschefs in Elmau plant ein breites Bündnis eine Gegendemonstration in München, auf das Aktionsbündnis "Aufgemuckt" beteiligt sich. Die Veranstalter haben ihre Versammlung bereits beim Kreisverwaltungsreferat angemeldet und rechnen mit 10 000 Teilnehmern, die am Donnerstag, 4. Juni, dem Fronleichnamstag, von 14 Uhr an zunächst am Stachus demonstrieren und dann durch die Münchner Altstadt zum Odeonsplatz ziehen wollen.

Zu der Demonstration am 4. Juni rufen die Startbahngegner von "Aufgemuckt", die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft, der Bund Naturschutz in Bayern, die bayerischen Grünen und die Grüne Jugend, Campact, die Linke, die Naturfreunde Deutschlands, die ÖDP und Oxfam auf.

Die Münchner Demo soll auch Menschen die Gelegenheit bieten, ihren Protest gegen die Politik der G 7 auszudrücken, die nur an diesem Feiertag die Möglichkeit dazu haben. Damit soll eine möglichst große Bürgerbewegung in einer bunten und friedlichen Demonstration auf die Straße getragen werden. Inhaltlich sollen drei Forderungen erhoben werden, die beim Gipfel der Staatschefs keine Rolle spielen werden: "Klima retten, das Freihandelsabkommen TTIP stoppen und die Armut bekämpfen".

Gemeinsam mit dem Bund Naturschutz und den Naturfreunden verweist "Aufgemuckt" erneut darauf, dass der Bau einer geplanten Startbahn das Klima massiv schädigen würde. Bereits jetzt trage der Münchner Flughafen mit zehn Prozent der Emissionen in ganz Bayern zum Treibhauseffekt bei. Der Flugverkehr sei die bei weitem schädlichste Art der Fortbewegung und mache kleine Fortschritte in anderen Bereichen zunichte. Hinzu komme: Da Kerosin bei gewerblichen Flügen nicht besteuert werde und keine Mehrwertsteuer auf Auslandsflüge anfalle, werde der Anteil der entgangenen Steuern mit elf Milliarden Euro.

Während die bayerische Umweltministerin Ulrike Scharf ein Klimabündnis als Erfolg preise, halte die Staatsregierung an dem "größenwahnsinnigen Vorhaben" fest, im Erdinger Moos eine Startbahn zu planen, deren gesamter Flächenbedarf die Größe des Tegernsees umfassen würde, kritisiert "Aufgemuckt". Dabei besteht nach Einschätzung des Aktionsbündnisses auch aus wirtschaftlicher Sicht nicht die geringste Notwendigkeit für einen Startbahnbau, da die Zahl der Flüge seit 2008 konstant zurückgehe und derzeit unter dem Stand von 2004 liege. "Aufgemuckt" fordert deshalb den Verzicht auf eine Startbahn, "welche die Menschen nicht wollen und die Umwelt und Klima zerstört".

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