Für die Wahl:ÖDP nominiert Felix Bergauer

Für die Wahl: Felix Bergauer (von links), Emilia Kirner (Liste) möchten für die ÖDP im Landkreis Freising in den Landtag einziehen. Angela Kern kandidiert direkt für den Bezirkstag. Helmut Priller ist Listenkandidat.

Felix Bergauer (von links), Emilia Kirner (Liste) möchten für die ÖDP im Landkreis Freising in den Landtag einziehen. Angela Kern kandidiert direkt für den Bezirkstag. Helmut Priller ist Listenkandidat.

(Foto: Marco Einfeldt)

Der Neufahrner Ortsvorsitzende ist Direktkandidat der Partei für den Landtag, über die Liste würde Emilia Kirner gern in das Parlament einziehen. Beide setzen sich für einen attraktiven Öffentlichen Nahverkehr ein

Von Kerstin Vogel, Freising

In Neufahrn kennt man ihn als Ortsvorsitzenden der ÖDP bereits, in den kommenden Wochen und Monaten aber will er sich auch über seine Heimatgemeinde hinaus einen Namen machen: Felix Bergauer möchte für seine Partei als Direktkandidat in den bayerischen Landtag einziehen. Nominiert wurde er dafür bei der Jahreshauptversammlung des ÖDP-Kreisverbandes am Donnerstagabend schon mal. Gegenkandidat Martin Schlue, der sich überraschend ebenfalls zur Wahl gestellt hatte, war chancenlos.

Er sei ein Pragmatiker, der ökonomisch, aber auch ökologisch denke, hatte Bergauer seiner Bewerbungsrede vorangeschickt. Dabei komme für ihn nicht die Wirtschaft vor dem Menschen, sondern der Mensch vor der Wirtschaft, weshalb er gut in die ÖDP passe. Als vier Kernthemen seiner Kandidatur formulierte Bergauer die Bereiche Verkehr, Bildung, Flächenfraß und Bürgerwille. Was den Verkehr angeht, so will Bergauer, der seit 40 Jahren in Massenhausen lebt, auf Carsharing und den Ausbau von Fahrradschnellwegen möglichst bis nach Landshut setzen. Außerdem nennt er die kürzlich bundesweit thematisierte Idee, einen kostenlosen Öffentlichen Personennahverkehr anzubieten "grandios, um die Bürger wegzubringen vom Individualverkehr".

Im Bereich der Bildung will sich Bergauer vor allem für die Inklusion und hier speziell für den Einsatz einer zweiten Lehrkraft in Grundschulklassen einsetzen. Natürlich unterstütze er außerdem das von ÖDP und Grünen vorangetriebene Volksbegehren gegen den Flächenfraß, sagte Bergauer - und führte als Negativbeispiel den Bau der Westtangente in Vötting an: "Immer, wenn ich diese Stadtautobahn sehe, dreht sich mir der Magen um", sagte er: "Der Bau ist wohl Bürgerwille, aber in meinen Augen müsste das so nicht sein."

Generell will der ÖDP-Kandidat die Hürden für Bürgerbegehren in Deutschland aber deutlich senken, um mehr direkte Demokratie zu ermöglichen und auch junge Menschen heranzuführen. Unterstützung bekommt er dabei von der erst 20-jährigen Emilia Kirner, die sich als Listenkandidatin der ÖDP für den Landtag aufstellen ließ. Sie kann sich ganz gut mit den Vorstellungen Bergauers identifizieren, wie sie sagte, und wird nun die Sicht ihrer Altersgenossen in den Wahlkampf einbringen. Autos seien beispielsweise in ihrem Freundeskreis kein wichtiges Statussymbol mehr, so Kirner: "Wenn der ÖPNV günstiger und zuverlässiger wäre, würden da sicher viele umsteigen."

Ebenfalls mit einem Direkt- und einem Listenkandidaten will die ÖDP in den Wahlkampf für den nächsten oberbayerischen Bezirkstag ziehen. Das Gremium wird mit dem Landtag am 14. Oktober gewählt und die ÖDP nominierte dafür am Donnerstag ihre Kreisgeschäftsführerin Angela Kern als Direktkandidatin - erneut gegen Mitbewerber Schlue, dessen einziges Thema "Tierschutz" den ÖDP-Mitgliedern aber offenbar auch für den Bezirkstag zu wenig war.

Kern erklärte, dass ihr bei den Aufgaben des Bezirks der Bereich Kinder- und Jugendpsychologie besonders wichtig sei - auch, weil man es zunehmend mit traumatisierten, jugendlichen Flüchtlingen zu tun habe. Mit Kern in den Wahlkampf ziehen wird der ÖDP-Kreisrat Helmut Priller als Bewerber auf der Liste. Auch er unterstrich, wie wichtig die Aufgaben des Bezirkstags seien, auch wenn eine kleine Reform dem Gremium wohl nicht schaden würde.

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