Intendant Norbert Huber hat nach über 13 Jahren die musikalische Leitung des Gospelchores Freysing Larks abgegeben. Bei der Abschiedsfeier dankten ihm kürzlich die Mitglieder für seinen Einsatz und trugen ihre schönsten Momente und Erinnerungen in der Pfarrkirche St. Lantpert vor.
Es wurde ein wehmütiger Abschied, den die 50 Chormitglieder Norbert Huber bereiteten. Eine große Party habe es nicht gegeben, erzählt der nun ehemalige Chorleiter, im Innenhof der Pfarrkirche wurden aber, nach den Fürbitten der Larks, zwei Lieder gesungen und man hat dann bei Kerzenschein zusammen gegessen. Huber hat den Chor im März 2008 über einen Zeitungsaufruf ins Leben gerufen. Über 100 Interessierte kamen damals im Lerchenfelder Pfarrheim zusammen, die Hälfte davon sei noch heute mit dabei. Die Liebe zur Musik habe ihn immer begleitet, betont er. Seine Begeisterung für die Gospelchorarbeit habe sich immer auf den Chor übertragen. "Jede Probe wurde zum Event. Das war ein Geben und Nehmen, voll kultischer Ekstase" erinnert sich Huber.
Gesang und Bewegung zu vereinen war das, was die Larks so erfolgreich machte
Für ihn als Chorleiter sei es immer wichtig gewesen, Gesang und Bewegung zu vereinen. Die szenische Umsetzung der Stücke mache den Chor aus, sei ein Bindungsstück zwischen Kirche und Geistlichen und auch der Grund dafür, warum die Freysing Larks so erfolgreich waren. Im vergangenen Jahr wurde sogar der Fernsehsender Pro Sieben auf den Gospelchor aus Freising aufmerksam. In der Show "Joko & Klass gegen Pro Sieben" traten die Sängerinnen und Sänger auf und überzeugten so sehr, dass sie auch in Zukunft wieder in einer der Ausstrahlungen zu sehen sein werden, bestätigt Huber.
Der 50-Jährige hat in seiner Zeit als musikalischer Leiter viele große Projekte mitinitiiert, wie den Musical-Sommer, der coronabedingt im vergangenen Jahr abgesagt werden musste. Er hoffe aber, dass diese Projekte weiterhin ein Teil der Freysing Larks bleiben, und dass der neue Chorleiter diese weiterführe. Für die Zeitdauer, in der man einen Chor leiten sollte, hat Huber eine Faustregel: "Sich nach unter drei Jahren zu verabschieden ist eine Frechheit, nach fünf Jahren passt es schon ganz gut und nach acht Jahren sollte man wirklich langsam gehen. Die Zeit für einen neuen Chorleiter war also längst überfällig."
Wer in die Fußstapfen des 50-Jährigen tritt, darf er noch nicht verraten
Weil er den Chor gegründet habe, falle der Abschied nun besonders schwer, glaubt er, ein neuer Chorleiter könne den Sängerinnen und Sängern aber jetzt etwas anderes zeigen. Wer in die Fußstapfen des 50-Jährigen tritt, darf er noch nicht verraten. Erst in den nächsten Wochen werde der Verein Hubers Nachfolger bekannt geben. Schöne Momente hat Huber als Chorleiter der Freysing Larks in den vergangenen Jahren viele sammeln können.
Es habe aber einen Moment gegeben, der ihm so Angst gemacht habe, dass er sich noch heute daran erinnere: Bei der ersten Chorprobe im März 2008 habe er nicht gewusst, ob überhaupt jemand Interesse an der Gospelchorarbeit habe. Deswegen sei er eine Weile um das Pfarrhaus herumgeschlichen und erst kurz vor Probenbeginn dazu gestoßen. Dass ihn über 100 neugierige Gesichter erwarteten, habe ihn zuerst überfordert. Er fragte sich, wie lange er dieses Ausmaße durchhalten und begleiten könne. Die Antwort hat er jetzt: 13 Jahre.
Aktuell studiert Norbert Huber im Master berufsbegleitend Theaterpädagogik in Linz. Für die Zukunft möchte er sich mehr der Musikpädagogik widmen. Er unterrichtet an berufsbildenden Schulen junge Erwachsene und ist in der Pfarrei St. Lantpert weiter als Kirchenmusiker tätig. Auch einen Lehrauftrag habe er noch ausstehen, ob er diesen aber annehme, wisse er noch nicht und fügt hinzu: "Ich fühle mich gerade, so wie es ist, sehr wohl."
