Freisings Kulturangebot:Hochgeklappte Bürgersteige?

Was ist los mit Freisings Nacht- und Kulturleben? Warum sind Musicals zum finanziellen Wahnsinn geworden? Norbert Huber, Michi Kasper, Julia Schröter und Hubert Hierl diskutieren im neuen SZ-Stadtgespräch.

Von Birgit Goormann-Prugger und Christian Gschwendtner

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Quelle: Marco Einfeldt

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In Freising findet ein Umbruch statt. Viele Kulturstätten und Kneipen gibt es nicht mehr. Jetzt verschwinden weitere - zumindest zeitweise.

Bild: Julia Schröter bei einer Matinee des "Abseits-Chores" mit Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher (r.).

Das ausführliche Interview lesen Sie hier mit SZ Plus.

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Quelle: SZ

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Michi Kasper: "Es fehlt uns komplett an einer Bar- und Clubkultur und an Auftrittsmöglichkeiten für die Jugend."

Den umtriebigen Kulturschaffenden kennt in Freising jeder. Wenn Michi Kasper, 42, irgendwo ist, dauert es meistens nicht lange, bis sich eine Menschentraube um ihn bildet. Früher hat Kasper im Lindenkeller legendäre Elektropartys organisiert. Sie hörten auf so poetische Namen wie "Radio Libido" und "Pornstar" und waren entsprechend berüchtigt. Nach eigenen Maßstäben ist es heute ruhiger um den gelernten Mediengestalter geworden. Kasper wird demnächst Vater und will deshalb ein wenig zurückschrauben. Wenn gerade nicht Uferlos-Festival ist, dessen Mit-Organisator er ist, dann entwirft Michi Kasper PR-Kampagnen. Sein aktueller Coup: Der Facebook-Erfolg der Metzgerei Hack.

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Quelle: Christian Stockmann

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Julia Schröter: "Als Leiterin des Abseitschors muss ich mir ständig anhören: Du mit deinen Säufern im Club. Wenn die Leute wüssten."

Die 28-jährige Freisingerin hat ihr Hobby einfach zum Beruf gemacht: Sie ist Berufssängerin. Studiert hat Julia Schröter Jazzgesang in Würzburg, wohnt aber inzwischen wieder in Freising. Nun setzt sie sich seit anderthalb Jahren neben ihren beruflichen Pflichten als Künstlerin und Gesangspädagogin mit Hand und Fuß für die Rettung des Lokals "Abseits" ein. Mit gerade 28 Jahren ist Schröter Zweite Vorsitzende des Rettungsvereins "Abseits" und leitet nebenbei den dazu gegründeten "Abseits-Chor". Um doch mal von dem ganzen Trubel abschalten zu können, joggt die Sängerin sich öfters mal den Kopf an der Isar frei - und hält sich damit nebenbei noch fit.

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Quelle: Marco Einfeldt

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Norbert Huber: "Das finanzielle Risiko hinter Großprojekten ist wahnsinnig. Alles wird immer teurer. Auch weil die Arbeitskosten immer weiter steigen"

Der Intendant des Freisinger Musicalsommers scherzt gern mal, wenn es um sein Alter geht. So kann aus der 44 auch mal eine 43 werden. Seinen Humor behält sich Norbert Huber auch in seiner Arbeit als Kirchenmusiker in der Pfarrei St. Lantpert und als Musiklehrer in der Fachakademie für Sozialpädagogik in Freising. Durch das neue Projekt des Freisinger Musicalsommers "Korbinian - Das Musical", das Norbert Huber als Dirigent leitet, bleibt dem 44-Jährigen aber nicht viel Zeit für andere Hobbys. Das einzige, das er sich erlaubt, sind ein paar Trainingsstunden im Fitnessstudio zwischen seinen Terminen. Und die hat er von 8 Uhr in der Früh bis 22.30 Uhr abends.

Volksfestrundgang

Quelle: Lukas Barth

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Hubert Hierl: "Im Kulturausschuss habe ich mir jüngst den Mund für ein Literatur-Festival am Schafhof fusselig geredet"

Freisings Kulturreferent hat ein bewegtes Berufsleben hinter sich. Hubert Hierl, 71, baute einst in Brüssel die Bayerische Landesvertretung auf und leitete sie sechs Jahre lang. Das gleiche Spiel wiederholte sich anschließend in Berlin. Nach Freising ist Hubert Hierl vor zehn Jahren eigentlich mit dem festen Vorsatz zurückgekehrt, es ruhiger angehen zu lassen. Ganz ist ihm das nicht gelungen. Als Kultur- und Festreferent des Stadtrats bekleidet der studierte Landwirtschaftler eine Schlüsselposition in der Stadt. Sein Rat ist gefragt. Damit der Trubel aber nicht die Oberhand gewinnt, hat Hierl einen ganz einfachen Trick: Er schaltet sein Handy nur außerhalb von Freising ein.

Bild: Hubert Hierl beim Nagel einschlagen während des traditionellen Volksfestrundgangs der Stadträte.

Das ausführliche Interview lesen Sie hier mit SZ Plus.

© sz.de/zim
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