Süddeutsche Zeitung

Freisinger Volksfest:Die meisten Einsätze am Seniorennachmittag

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Herzinfarkte, Schürfwunden und Alkoholvergiftungen: Das Rote Kreuz hat auf dem Freisinger Volksfest einiges zu tun.

Eva-Maria Glück

Wo viel Bier getrunken wird und wilde Karussellfahrten den Magen durcheinanderwirbeln, haben die Sanitäter vom Roten Kreuz viel Arbeit. Strategisch gut platziert zwischen Weinhalle und Festplatz steht das Haus der fleißigen Helfer, die innerhalb weniger Minuten am Einsatzort sind. Eva-Maria Glück sprach mit Markus Schmid, Bereitschaftsleiter des Roten Kreuz Freising, über den Rettungsdienst zur Volksfestzeit.

Süddeutsche Zeitung: An welchen Tagen gibt es beim Volksfest die meisten Einsätze?

Schmid: Man kann das kaum pauschalisieren. Sonntag und Montag ist es in der Regel ruhiger, Freitag, Samstag und Dienstag beim Auftritt von "Dolce Vita" ist das Potenzial für Zwischenfälle größer. Normalerweise haben die Einsatzkräfte am Abend mehr zu tun. Andersrum kann auch am Sonntagnachmittag mal etwas Größeres passieren. Man sieht schon, alles ist relativ. Deshalb sind immer fünf Sanitäter am Festplatz stationiert.

SZ: Aus welchen Gründen wird das Rote Kreuz am Volksfest alarmiert?

Schmid: Am vergangenen Freitag hatten wir zum Beispiel in der Abend-Schicht 18 Einsätze. Die Gründe sind ganz unterschiedlich. Manche brauchen nur ein Pflaster für eine Schürfwunde oder haben sich eine Blase gelaufen. Solche Bagatellen sind die Regel. Natürlich trinkt der ein oder andere auch über den Durst.

Wir behandeln auch oft Schnittwunden. Schlägereien gab es auch schon, manchmal ist es so schlimm, dass jemand ins Krankenhaus muss. Die ganz schlimmen Angelegenheiten passieren hier zum Glück aber kaum. Allerdings hatten wir auch schon, dass jemand im Bierzelt einen Herzinfarkt bekommt.

SZ: Es trifft also nicht zu, dass besonders Jugendliche oft zu tief ins Glas schauen und dann auf der Sanitäter-Trage landen?

Schmid: Nein, so kann man das nicht sagen. Klar gibt es Alkoholvergiftungen, aber auch bei älteren Leuten. Außerdem muss man bedenken, dass wir vieles nicht mitkriegen, denn oft werden wir gar nicht erst alarmiert, wenn mal jemand betrunken von der Bierbank fällt und sich nicht verletzt. Allerdings muss ich sagen, dass wir beim Seniorennachmittag am Montag besonders viel zu tun hatten, es gab mehr Einsätze als am Abend.

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Quelle:
SZ vom 11.09.2010
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