Freisinger Staatsbrauerei Weihenstephan:Brauerei stellt Desinfektionsmittel her

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Weihenstephans Brauereidirektor Josef Schrädler und Braumeister Tobias Zollo bem Abfüllen von Desinfektionsmittel vor der Brauerei in Freising. (Foto: oh)

Auch die Bayerische Staatsbrauerei Weihenstephan leistet aktuell einen Beitrag zur Unterstützung der medizinischen Versorgung in Bayern - und hat sich ebenfalls an der Herstellung von Desinfektionsmittel beteiligt. Wie das Unternehmen meldet, wurden am vergangenen Freitag in Zusammenarbeit mit der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Bayerns und der Moosburger Michaeli-Apotheke 1500 Liter Desinfektionsmittel zusammengemischt und abgefüllt - mit Ethanol aus der Brauerei Weihenstephan, das beim Entalkoholisierungsprozess der Biere anfällt. Möglich gemacht habe das auch eine Bekanntgabe des Zolls, nach der von sofort an unversteuerter und unvergällter Alkohol zur Herstellung von Desinfektionsmittel verwendet werden darf. Diese Regelung gelte zunächst bis 31. Mai 2020.

Manfred Kinner, Vorstandsmitglied der KZVB, erklärt die Notwendigkeit der Aktion: "Den Zahnärzten in Bayern geht das Desinfektionsmittel aus. Und wir haben keine Möglichkeit, irgendwo noch etwas zu bekommen. Ohne Desinfektionsmittel können wir der Notfallversorgung nicht mehr nachkommen." Die rettende Idee: In Brauereien gebe es doch sicherlich Alkohol, mit dem man für Nachschub der dringend benötigten Mittel in den Zahnarztpraxen sorgen könnte. Ein Anruf bei der Staatsbrauerei Weihenstephan genügte, wie es in der Mitteilung weiter heißt. An der Aktion an der Brauerei am Freitag beteiligten sich neben dem Moosburger Apotheker Daniel Schwinning auch Kinner mit seinem Team, Brauereidirektor Josef Schrädler und Braumeister Tobias Zollo - ausgestattet mit tausenden Flaschen und unterstützt von der Werkfeuerwehr Weihenstephan, die für die Sicherheit und die Pumpsysteme sorgte.

Stundenlang wurde das Desinfektionsmittel aus Ethanol, Glycerin und Wasserstoffperoxid gemischt und passend in die Flaschen abgefüllt. Versorgt werden mit den 1500 Litern nun zunächst die zahnärztlichen Notfallpraxen in ganz Bayern, erklärte Kinner. Nach Bedarf soll auch der Landkreis Freising von der Staatsbrauerei Weihenstephan unterstützt werden, wie Direktor Schrädler betonte.

© SZ vom 01.04.2020 / vo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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