Freisinger Rosentag:Neue Ansprüche an Rosen: Bienenfreundlich und winterhart

Freisinger Rosentag: Fragen beantwortete Anton Eichenlaub (2. von links), Leiter der Stadtgärtnerei.

Fragen beantwortete Anton Eichenlaub (2. von links), Leiter der Stadtgärtnerei.

(Foto: Marco Einfeldt)

Beim Freisinger Rosentag zeigt sich, dass die Liebhaber der "Königin der Blumen" mittlerweile mehr Natürlichkeit wünschen und einfache Blüten bevorzugen. Außer Form und Farbe ist den Kunden auch der Duft wichtig.

Von Katharina Aurich, Freising

Die ideale Rose sollte nicht nur schön aussehen, sondern auch bienenfreundlich und winterhart sein: Das wünschten sich die Besucher und Kunden, die zum Freisinger Rosentag am Samstag auf den kleinen Platz am Wörth und zur Roseninsel gekommen waren, um die "Königin der Blumen", wie Rosen schon seit der Antike genannt werden, zu bewundern und sich beim Kauf eines neuen Exemplars für Garten oder Balkon beraten zu lassen. Organisiert wird die stimmungsvolle kleine Veranstaltung alljährlich von der "Aktiven City Freising". An den Ständen gab es Rosen, Kräuter oder Staudengewächse sowie biologischen Blumendünger zu kaufen und die Singer-Songwriter von "Apollons Smile", Marc Hanow und Julian Hobmeier, luden die Gäste zum Verweilen und Zuhören ein, während ihnen der Duft von Zimtwaffeln um die Nase wehte.

Der Trend bei den Rosenkäufern gehe zu mehr Natürlichkeit, schildert Anita Dähne vom Freisinger Fachgeschäft "Blumenhandwerk", wo es anlässlich des Rosentages auch zahlreiche Exemplare im Angebot gab. Inzwischen fragten die Kunden vermehrt nach einfachen Blüten, denn bei den gefüllten Rosenblüten tue sich die Biene schwer, in das Innere zu gelangen, beschreibt Dähne. Doch nicht nur die Blütenform und Farbe, sondern auch ihren Duft mögen die Kunden, weiß die Fachfrau. Vor allem bei Hochzeiten sei die Rose der Star und dürfe nicht fehlen. Es gebe unzählige Rosenzüchtungen, aber nur wenige könne man kaufen. Das hänge davon ab, was die Züchter gerade im Sortiment hätten.

Freisinger Rosentag: Zum Flair der Veranstaltung hat auch die Stadtkapelle beigetragen.

Zum Flair der Veranstaltung hat auch die Stadtkapelle beigetragen.

(Foto: Marco Einfeldt)

Antonella Lorenz nimmt zwei große Tüten, aus denen gelbe und weiße Blüten herausschauen, am Stand von "Extragrün", einer Freisinger Staudengärtnerei, in Empfang. Sie suchte nach "bunten, wohlriechenden" Rosen für ihren Balkon, die Bienenfutter bieten und Frost aushalten sollten. Besonders wichtig sei ihr die ausführliche Beratung gewesen, lobt die Rosenfreundin. Veronika Bauer von "Extragrün" freut sich, dass bereits in der ersten halben Stunde nach Eröffnung des Rosentags fast alle Pflanzen verkauft sind und sie Nachschub holen muss - wohl auch, weil zwei Verkäufer kurzfristig abgesagt hatten.

An vielen Stellen in Freising sind Rosen zu sehen

Die meisten Menschen und besonders die Freisinger in ihrer Rosenstadt hätten eine enge Beziehung zu Rosen, sagt Julia Bönig vom Werbeverein "Aktive City". Überall in der Altstadt rankten sie an Mauern und verschönerten Hauswände und Vorgärten, man sehe in Freising extrem viele Rosen, freut sie sich. Kein Wunder, dass der Rosentag mitten in der Stadt alljährlich so gut besucht sei, aber auch Auswärtige aus München, Landshut oder Erding nutzten diese Gelegenheit zu einem Besuch in der Domstadt, berichtet Bönig. Ein Kleinod ist die Roseninsel, auf welche die Besucher über die Moosachbrücke pilgern. Hier ist die ganze Pracht der Rosen mit klangvollen Namen wie "La Sevillana" mit knallroten Blüten, "Schneekönigin," "Schneeflocke" und "Schneewittchen" mit weißen Blüten zu bewundern. Andere Sorten wie "Aspirin", ebenfalls mit weißen Blüten, hatten nicht so viel Glück bei ihrer Namensgebung. Unsterblich ist auch der ehemalige Freisinger Oberbürgermeister Dieter Thalhammer mit der Rosensorte "Freisings OB Thalhammer", einer kleinen Beetrose mit rosa Blüten, geworden.

Freisinger Rosentag: In allen Formen und Farben ist die Rose beim Freisinger Rosentag zu bewundern.

In allen Formen und Farben ist die Rose beim Freisinger Rosentag zu bewundern.

(Foto: Marco Einfeldt)

Seit mehr als 2000 Jahren werden schon Rosen gezüchtet, gärtnerisch unterscheidet man zwischen Wildrosen und Kulturrosen, wie Gartenbauingenieurin Maria Bauer in ihrem Vortrag erklärt, zu dem sich die Zuhörer auf der Roseninsel auf Bänken im Schatten niedergelassen haben. Die Wildrosen kenne man vor allem als Hecken mit ihren üppigen, einfachen Blüten und den schönen Hagebutten, die sie im Herbst bildeten. Besonders der Duft der alten Sorten sei auch heute noch begehrt und man versuche ihn wieder verstärkt in neue Sorten hineinzubringen.

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