Freisinger Polizei meldet:Positive Unfallbilanz

Nach präventiven Maßnahmen sinkt die Zahl der Schwerverletzten

Von Peter Becker, Freising

Neun Menschen sind im vergangenen Jahr auf den Straßen des Landkreises ums Leben gekommen. Laut Verkehrsbilanz, welche die Freisinger Polizeiinspektion an diesem Montag veröffentlicht hat, liegt damit 2016 die Zahl der Unfälle mit tödlichem Ausgang in etwa auf dem Niveau der vergangenen Jahre. Das "Rekordtief" mit nur drei Verkehrstoten datiert aus dem Jahr 2013. Obwohl die Freisinger Polizei im vergangenen Jahr mehr Unfälle registriert hat, zieht sie ein positives Fazit. Dies liegt vor allem daran, dass die Zahl der Schwerverletzten aufgrund präventiver Maßnahmen zurückgegangen ist.

Insgesamt haben sich im Landkreis 5349 Unfälle ereignet. 2015 waren es 5166, was eine Zunahme um 3,5 Prozent bedeutet. Dies ist fast der doppelte Wert (1,8 Prozent) der landesweiten Quote. Mit dem Anstieg der Verkehrsunfälle einher geht die Zahl der Verletzten. Mit 824 Personen sind es genau hundert mehr als im Jahr 2015. Dabei registriert die Polizeiinspektion einen Anstieg um zehn Prozent bei den Leichtverletzten (704). Bei der Anzahl der Schwerverletzten macht die Polizei im Zehnjahresvergleich einen positiven Trend aus, obwohl deren Zahl 2016 (112) im Kontrast zu 2015 (89) wieder anstieg.

Die Polizei führt den Rückgang auf die Arbeit der Unfallkommission, bestehend aus jeweils einem Vertreter der Polizei, der Straßenverkehrsbehörde und dem Straßenbauamt, zurück. Diese hat in den vergangenen zehn Jahren nach und nach alle Unfallschwerpunkte beseitigt. 2007 waren 14 Menschen auf Landkreisstraßen tödlich verunglückt. Fast die Hälfte davon starb durch eine Kollision mit einem neben der Straße stehenden Baum. Im Zuge des Programms "Sicherer Seitenraum" errichtete die Straßenmeister Freising/Marzling entlang gefährlicher Streckenabschnitte auf der ehemaligen B 11 zwischen Marzling und Moosburg, Mintraching und der Landkreisgrenze, auf der Staatsstraße 2084 zwischen Thalhausen und Allershausen sowie auf der 2054 zwischen Allershausen und Hohenkammer Schutzleitplanken. Dadurch bleiben die Bäume erhalten.

125 Unfälle gehen laut Polizeistatistik auf das Konto von Rasern. 2015 war dies nur 84 Mal der Fall. Konstant auf niedrigem Niveau hält sich die Quote alkoholbedingter Karambolagen. 56 Unfallfahrer hatten 2016 vor ihrer verhängnisvollen Fahrt zu tief ins Glas geschaut. Ein Jahr zuvor waren es drei weniger. Weitere häufige Unfallursachen sind Fehler beim Abbiegen, Wenden oder Missachtung der Vorfahrt.

Die Beteiligung junger Autofahrer an Unfällen ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich zurückgegangen. 2016 registriert die Polizei 428 Fälle. Die Quote der Beteiligung "Junger Wilder" liegt seit Jahren bei etwa acht Prozent. Früher waren junge Erwachsene mit etwa 20 Prozent an Unfällen beteiligt. Die Polizei führt diesen positiven Trend auf das "Begleitete Fahren ab 17" zurück. Seit dem Jahr 2008 hat die Polizei keinen Unfall mehr im Zusammenhang mit Discobesuchen registriert. Dieser Effekt ist auf den Rufbus zurückzuführen. Konstant niedrig ist die Zahl der Zwischenfälle auf dem Schulweg (9).

Besorgnis erregend hoch ist nach wie vor die Häufigkeit von Wildunfällen (1551). Dabei zog sich eine Person schwere Verletzungen zu. Um 15 Prozent hat die Zahl der Unfallfluchten (975) zugenommen. Die Aufklärungsquote von etwa 34 Prozent bewertet die Polizei als "gut". 334 Fälle haben die Beamten aufgeklärt.

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