Freisinger Kulturtage 2013:Jetzt muss nur noch der Sommer kommen

Adolf Gumberger präsentiert ein buntes Programm für die Kulturtage vom 19. Juli bis 4. August. Roberto Blanco kommt und beweist, dass er kubanische Wurzeln hat, der Zither Manä spielt auf, Axel Hacke liest und das alles fast immer open-air.

Von Birgit Goormann-Prugger

Roberto Blanco kommt auch. Nicht etwa in seiner Rolle als Schlagerparty-Kanone und alternder Frauenheld, sondern als Interpret traditioneller kubanischer Musik. Blanco, Sohn des kubanischen Folklore- und Varieté-Künstlers Alfonso Zerquera, kehrt zurück zu seinen Wurzeln, wenn er bei den Freisinger Kulturtagen am 30. Juli beim Auftritt der Gruppe Sonero De Verdad in der Luitpoldhalle als Stargast agiert. Bestimmt eines der Highlights bei den "14. Freisinger Kulturtagen", die vom 19. Juli bis 4. August dauern. Denn die Gruppe um Luis Frank sieht sich als zweite Generation des legendären Buena Vista Social Club.

Kulturamtsleiter Adolf Gumberger hat das Programm der Freisinger Kulturtage am gestrigen Montag beim monatlichen Pressegespräch im Rathaus vorgestellt und konnte auch eine Neuerung melden. Es gibt diesmal auch ein eigenes Kinderprogramm im Theaterzelt auf dem Platz vor der Freisinger Stadtbibliothek. Das "Theater04" zeigt dort drei Einakter von Anton Tschechow, "Love Letters", und -Yasim Rezas "Der Gott des Gemetzels" und stellt sein Zelt an den aufführungsfreien Tagen zur Verfügung. Für die Kinder gibt es dort ein Kinder-Mitmach-Theater unter dem Motto "Ab in die Südsee", ein Kreativ-Workshop, bei dem sie lernen können, was man aus alten Büchern machen kann und ein Sommerliederkonzert mit der Sternschnuppenband.

70 000 Euro sind im Haushalt der Stadt Freising für die Freisinger Kulturtage eingeplant. Ob das ausreicht, konnte Gumberger am Montag noch nicht abschätzen. Vieles hängt vom Publikumszuspruch, dem Eintrittsgeld also, und auch vom Wetter ab. Ein Großteil der Veranstaltungen findet unter freiem Himmels statt. Das gilt nicht für die Eröffnungsveranstaltung im Asamsaal am 19. Juli mit dem Freisinger Sängerhort, der gleichzeitig sein 125-jähriges Bestehen feiert. Der Verein habe sich ein neues Image gegeben und sich deutlich verjüngt. Man könne auf das Konzert gespannt sein", versprach Gumberger. Ein Sommerkonzert veranstaltet auch der Asamchor ein paar Tage später am 21. Juli. Man habe Wert daraufgelegt in das Programm der Freisinger Darbietungen heimischer und auswärtiger Künstler aufzunehmen, sagte Gumberger weiter.

Stammgast René Walden mit seiner Bigband, die Freisinger Theatergruppe "inTeam" die Gruppen "Luz amoi", "Dellnhaun" und das Kammerorchester Freising gehören darum ebenso dazu wie Josef Pretterer und der Zither Manä, das Percussion-Duo "Double Drums", Lizzy Aumeier, der SZ-Autor Axel Hacke und zum Abschluss Zydeco Annie mit ihrem Südstaaten Groove. Aus Berlin reist Stephan Graf von Bothmer am 27. Juli an, der derzeit zu den angesagtesten Stummfilmmusikern in Deutschland zählt. Auf dem Marienplatz wird Friedrich Wilhelm Murnaus Dracula-Version "Nosferatu" gezeigt, die 1922 in Berlin uraufgeführt wurde. Der Film gilt als die charismatischste Dracula-Adaption der Filmgeschichte. Der Pianist Stephan von Bothmer spielt dazu seine gespenstische Filmmusik in der Fassung für Chor, Sopran und Klavier.

Eine lange, wenn auch wohl nicht so gruselige Nacht, kann man am 2. August wieder mit den Freisinger Stadtführern erleben. An diesem - hoffentlich - lauen Sommerabend nehmen sie die Teilnehmer wieder mit an Orte, die sich ansonsten hinter verschlossenen Türen verbergen. Die Stadtgeschichte gibt es in Kurzführungen, man erfährt vieles über alte Berufe oder längst vergessene Freisinger Geschäfte. Auch das Ausstellungsprogramm bei den Freisinger Kulturtagen kann sich sehen lassen. Freisinger Künstler stellen im Asamgebäude und im Diözesanmuseum unter dem Motto "Areale" aus. Kulturpreisträger Pepito Anumu zeigt im Foyer des Kulturamtes seine "Impressions Lumineuses" und Judith Treimer und Matthias Wohlgenannt, Absolventen der Akademie der Künste in München, beschäftigen sich im Alten Gefängnis mit der Dekonstruktion von Bildern. Fotokunst aus Freising und ihrer Partnerstadt Skofja Loka ist im Freisinger Stadtmuseum zu sehen. Dieter Hammer und Tomaz Lunder präsentieren dort ihre fotografischen Impressionen.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: