Süddeutsche Zeitung

Freisinger Kombibad:Frösche an der Salatbar

Lesezeit: 2 min

Via Facebook äußern sich die Freisinger zum Namen für das Freisinger Kombibad. Viele scheinen mäßig bis gar nicht begeistert

Von Kerstin Vogel, Freising

"Unmöglich", "einfallslos", und "nicht so der Hit": Folgt man den aktuellen Diskussionen in den sozialen Netzwerken, dann sind viele Freisinger mäßig bis gar nicht begeistert von dem Namen, den ihr neues Schwimmbad am Lerchenfelder Rabenweg dereinst tragen wird. "Fresch" soll es heißen, das ist ein Akronym und steht für Freisinger Erlebnis Schwimmbad - auch wenn bei manch einem User auf Facebook stattdessen eher Assoziationen an Quarkspeisen oder eine "modern eingerichtete Salatbar" geweckt wurden.

Eingefallen ist der Name Petra Härtl, die sich mit etwa 3599 anderen Menschen an einem eigens zur Namensfindung ausgelobten Wettbewerb beteiligt hatte. Für ihre Idee wird sie nun zwar im Netz ein wenig hergewatscht; andererseits hat sie damit ein Jahr lang freien Eintritt in das neue Kombibad in Lerchenfeld gewonnen, da hält man so ein bisschen Schelte wohl aus. "Klingt als hätte jemand vergeblich versucht, Englisch zu schreiben", kritisiert einer, eine andere findet gewollte Schreibfehler völlig daneben - und nicht wenige haben sich schon vorgenommen, einfach weiter ins "Schwimmbad" zu gehen, denn: "Ich sage doch auch zum Bahnhof Bahnhof".

Ob es die Stadt Freising mit dem Namen "Fresch" auf die von einer Kommentatorin gepostete große Deutschlandkarte der "Hallenbäder mit auffallenden Eigennamen" schafft, wird abzuwarten sein. Denn abgesehen davon, dass schon die pure Existenz so einer Karte etwas irritierend erscheint, trifft man hier auf durchaus harte Konkurrenz, etwa das Ronolulu in Rotenburg, das Neanderbad in Erkrath oder das "Schwapp" in Fürstenwalde - vom Nahezu-Namensvetter "fresh open" in Frechen gar nicht zu reden.

Trotz alledem gibt es aber auch tröstliche Kommentare im Netz. Es gäbe bessere Namen, findet eine Userin, beschwichtigt aber schon im Nachsatz, dass man sich ja auch in Neufahrn irgendwann an das "Neufun" gewöhnt habe. Manch einer ist auch einfach nur froh, dass das neue Freisinger Schwimmbad nun nicht Korbiniansbad heißen wird, womit offenbar viele ganz fest gerechnet hatten. Nicht als Vorschlag eingereicht worden war dem Vernehmen nach ein Wortspiel, das aus den Begriffen Kombibad und Korbiniansbad das "Kombiniansbad" kreiert hätte. Andererseits würde dabei zumindest niemand an eine Salatbar denken.

Wie dem auch sei: Schwierig wird es in Zukunft auf jeden Fall für alle Schwimmer, die des Bayerischen mächtig sind. Schließlich seien "auf boarisch Fresch Frösche", schreibt einer: "Also sagt man dann nicht, gehen wir ins Fresch, sondern gema zu de Fresch." Ein weiterer User unkt ebenfalls im Dialekt: "Solange dann koane Fresch rumhüpfn", während ein Dritter, offenbar ein irgendwie gestresster Autofahrer, wiederum seine Kritik ganz hochdeutsch formuliert und darauf hinweist, dass dieser Name einfach nicht zu Freising passe: "Ampel, Rot oder sinnlose Umgehung wären gut gewesen."

Das allerdings ist - und auch hier sei ein Facebook-User zitiert - eigentlich eine ziemliche "Freschheit".

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Quelle:
SZ vom 25.07.2017
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