40 Jahre lang überwachte Reinhard Seibold beim Zoll die Ein- und Ausfuhren, prüfte und ermittelte in Verdachtsfällen. Zuletzt, vor seiner Pensionierung, war er in Landshut Chef der Abteilung Schwarzarbeitsbekämpfung. Als Ausgleich zu diesem oft stressigen Job macht Seibold Musik, schreibt Theaterstücke und Musicals, die er mit der Haager Theatergruppe Komödienbrettl aufführt. Außerdem ist er mit seiner Musikkabarettgruppe "Amaivoi" unterwegs.
Inzwischen hat Seibold 22 Stücke geschrieben, Boulevardstücke und auch zeitkritische Werke sind darunter, die der "MundArt Verlag" in Aßling herausbringt und die immer wieder auch von anderen Laienbühnen gespielt werden. Die Vorstellungen des Komödienbrettl im Theatersaal der Haager Schule sind regelmäßig ausverkauft, ungefähr zwei Drittel der Gäste kommen von auswärts. Beim Starkbierfest, wo Seibold alle paar Jahre auftritt und das Leben in der Gemeinde auf die Schippe nimmt, drängen sich regelmäßig rund 350 Gäste auf den Bierbänken, spitzen die Ohren, um ja keinen Witz und keine Zweideutigkeit zu verpassen. Unvergessen ist das Open-Air-Musical "Servus Bockerl" zum 1200-jährigen Bestehen der Ortschaft Haag, das 2004 an zehn Vorstellungstagen mehr als 4000 Zuschauer begeisterte. Oder "Tutto Bene", ein Theaterstück mit Film, für den die gesamte Gruppe nach Italien reiste, um dort zu drehen.
Im Moment steht der 62-jährige Autor als Regisseur und Darsteller in seiner schwarzen Komödie "Kepler 452 B" auf der Bühne in Haag. Dabei geht es um nichts weniger als um die Zukunft der Menschheit.