Von der Wirtschaft in die Kommunalpolitik und dann in die Verwaltung einer sozialen Organisation - Michael Schwaiger hat beruflich schon einige Richtungswechsel hingelegt. Der gelernte Bankfachwirt stieg politisch schnell auf. 1996 wurde er als 26-Jähriger in den Marzlinger Gemeinderat gewählt, sechs Jahre später war er Bürgermeister, noch einmal sechs Jahre später eroberte er für die Freien Wähler das Freisinger Landratsamt. Bereits 2005 übernahm Schwaiger außerdem den Vorsitz der Schutzgemeinschaft und engagierte sich im Kampf gegen die dritte Startbahn. Auch die übrigen Parteien stellten sich damals darauf ein, dass das Amt des Landrats wohl längere Zeit in festen Händen liegen werde. Umso überraschender kam vor der Kommunalwahl 2014 die Ankündigung Schwaigers, dass er nicht mehr kandidieren werde. Er sei an die Grenzen seiner Belastbarkeit gekommen, sagte er damals ganz offen. Mediziner hätten ihn darin bestärkt, keine weitere Amtszeit anzuhängen.
Michael Schwaiger hat beruflich schon einiges erlebt.
(Foto: Marco Einfeldt)Nach einer Auszeit von fünf Monaten trat Schwaiger seine neue Arbeitsstelle als Geschäftsführer der Lebenshilfe Freising an. Die Wahl war auf ihn gefallen, weil er Erfahrung in der Verwaltung gesammelt habe, über ein großes Netzwerk in der Politik und betriebswirtschaftliche Kenntnisse verfüge, sagte die Lebenshilfe zu ihrer Entscheidung. Aus der Politik zog sich Schwaiger ganz zurück, auch den Vorsitz der Schutzgemeinschaft gab er ab.
Der 45-Jährige leitet nun erneut eine große Verwaltung mit etwa 580 Mitarbeitern, weitere 70 Beschäftigte zählt das Integrationsprojekt mit dem Tagungshaus Viva-Vita an der Gartenstraße und dem Dienstleister Ser-Vita, die beiden auch Menschen mit Handicap Arbeitsplätze bieten. Knapp 30 Einrichtungen hat die Lebenshilfe im Landkreis, von Kindertagesstätten bis zu Wohnheimen.