Freisinger Köpfe:Weiter Präsenz zeigen

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Guido Hoyer engagiert sich seit Jahren beim DGB und der Linken.

Sein roter Hut, sein roter Schal sind Programm. Guido Hoyer ist so etwas wie das Aushängeschild der Freisinger Linken. Er gehört dem Stadtrat an, ist dort Geschichtsreferent, zuständig für Archiv, Museum und Bibliothek, und er hat auch einen Sitz im Kreistag. 2005 wurde er in Freising DGB-Ortsvorsitzender, vier Jahre später wurde er zum DGB-Kreisvorsitzenden Freising-Erding gewählt. Als DGB-Vertreter ist er Mitglied im Beirat Jobcenter Freising, des Jobcenters Aruso Erding, der AOK Freising, der Berufsschule Freising und er ist stellvertretendes Mitglied im Beirat des Freisinger Arbeitsamtes.

Am kommenden Samstag ist 1. Mai, der Tag der Arbeiterbewegung. Der hat zwar schon in den vergangenen Jahren an Strahlkraft verloren, statt zu Großkundgebungen auf dem Freisinger Marienplatz trafen sich die Gewerkschafter zuletzt vor einer eher bescheidenen Kulisse im Lindenkeller. Trotzdem wurden die Arbeiterrechte eingefordert und trotzig "Brüder, zur Sonne, zur Freiheit" gesungen. Heuer ist nun schon zum zweiten Mal hintereinander nicht einmal mehr diese Veranstaltung möglich. Corona lässt das nicht zu. "Das schmerzt", sagt Hoyer. Aber der DGB will sich nicht unterkriegen lassen, will Präsenz zeigen, sich weiter für die Arbeitnehmer einsetzen und verhindern, dass die Reichen noch reicher und die Armen noch ärmer werden.

Geboren wurde Guido Hoyer 1968 in Nürnberg, aber schon 1969 kam er nach Haag und seit 1975 wohnt er in Freising. Er besuchte das Josef-Hofmiller-Gymnasium, studierte Politikwissenschaften an der LMU in München und promovierte zum Dr. phil. Schon 1989 trat er der GEW bei und war mehrere Jahre lang Mitglied im Kreisvorstand als Studierendenvertreter und Vertreter des Fachbereichs Erwachsenenbildung. Beruflich war er von 1998 bis 2009 Verwaltungsmitarbeiter in einer katholischen Einrichtung der Wohnungslosenhilfe, arbeitete vier Jahre als Wahlkreismitarbeiter einer Bundestagsabgeordneten und war von 2009 bis 2018 Geschäftsführer des VVN-BdA Bayern (Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten). Seit 2019 ist Hoyer Sachbearbeiter in der Sozialverwaltung.

Freiberuflich und ehrenamtlich forscht Hoyer zu zeitgeschichtlichen Themen in der Region. Er hält Vorträge, verfasst Artikel und schrieb zuletzt ein bemerkenswertes Buch mit dem Titel "Verfemt, verfolgt, vernichtet - die Juden im Landkreis Freising unter dem NS-Terror". Hoyer interessiert sich aber auch für Archäologie und Ethnologie, geht gerne in die Oper und ist leidenschaftlicher Schwammerl-Sucher und -Esser.

Wie er und der DGB sich in Corona-Zeiten für die Schwächeren der Gesellschaft einsetzen und was verändert werden muss, erzählt Guido Hoyer im SZ- Interview.

© SZ vom 26.04.2021 / ki - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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