Freisinger Köpfe:Von Ungarn nach Freising

Schafhof-Leiter Eike Berg hat sich schon früh mit Kunst befasst

Eike Berg leitet seit Ende 2012 den Schafhof, das Europäische Künstlerhaus des Bezirks Oberbayern in Freising. Er kam 1966 in Halle/Saale in der ehemaligen DDR auf die Welt und beschäftigte sich bereits in der Schule mit Kunst, schrieb Gedichte und besuchte Zeichenkurse. Obwohl er ein guter Schüler war, durfte er nicht auf das Gymnasium wechseln. Er habe keinen festen Klassenstandpunkt, lautete die Begründung. Eike Berg absolvierte daher eine Lehre als Maler und Anstreicher, bevor der Ausreiseantrag, den seine Mutter gestellt hatte, bewilligt wurde.

In Braunschweig machte Berg sein Abitur und begann, Philosophie an der Kunsthochschule zu studieren, zum Schluss als Meisterschüler. Nebenher baute Berg mit Gleichgesinnten im Zentrum von Braunschweig ein Künstlerhaus auf, organisierte Performances, machte selbst Kunst und als der Verein etabliert war, ging er 1990 nach Budapest. Für jeden Menschen sei es spannend, eine Zeit lang im Ausland zu leben, besonders aber für Künstler, so sein Credo. Für ihn wurde es eine lange Zeit, erst nach 22 Jahren kehrte Berg gemeinsam mit seiner ungarischen Frau und den beiden Töchtern nach Deutschland, nach Freising, zurück, als er die Stelle für die Leitung des Schafhofs erhielt.

In Budapest hatte Eike Berg eine Galerie gegründet, arbeitete als Kunstmanager und für das Goethe-Institut als Grafiker und Mediengestalter. In den Anfängen des Internetzeitalters entwarf er für das Institut dessen kompletten Internetauftritt und programmierte die Seiten.

Vielfalt und Aufgeschlossenheit für Neues hätten bisher sein Leben geprägt, das sei ihm nun auch als Chef des Schafhofs wichtig, sagt Berg. In diesem Jahr sind dort unter dem Motto "Sound" neue, vielleicht noch nie gesehene Kunstformen zu erleben.

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