Als Rainer Irlbauer im Jugendrotkreuz bei Sepp Kronbauer "in die Lehre" ging, war er mit seinen elf Jahren noch ein Kind. Elf Kinder hat er mittlerweile als Rettungssanitäter selbst auf die Welt gebracht: "Das sind die schönsten Momente, wenn man dabei ist, wie ein neues Leben entsteht", erzählt er. Mehr als 25 Jahre lang war Irlbauer hauptamtlich für das Rote Kreuz tätig und eilte Menschen beim Großunfall auf der Autobahn genauso wie beim Schlaganfall und beim grippalen Infekt zur Hilfe.
"Mir gefällt an dem Job vor allem die Einsatzbreite", sagt der 48-jährige Moosburger, der an der staatlichen Feuerwehrschule Geretsried eine Ausbildung zum organisatorischen Leiter Rettungsdienst absolviert hat. Vor zwanzig Jahren wurde er vom damaligen Landrat Manfred Pointner für den Katastrophenschutz bestellt. So bereitete Irlbauer beispielsweise beim Hochwasser 2013 die Evakuierung vor - und er begleitet auch das Utopia Island Festival im Aquapark Moosburg seit der ersten Stunde. Utopia ist für ihn eine Herzensangelegenheit: Jedes Jahr ist Irlbauer mit Einsatzkräften der Wasserwacht, Sanitätern und Ärzten dort, um die Versorgung der Festivalbesucher zu garantieren. "Ich mache den Einsatz bei Utopia immer, weil gute Stimmung herrscht und man als Sanitäter sehr willkommen ist."
Der Wunsch, Menschen in medizinischer Not zu helfen, zieht sich durch Irlbauers gesamte Laufbahn: Unter anderem war er 2010 als Leiter der medizinischen Abteilung mit der Hilfsorganisation Navis auf Haiti, um die Opfer des Erdbebens dort zu versorgen. Inwiefern dieser Einsatz seine Sichtweise auf die Rettungsdienstarbeit im Landkreis Freising verändert hat und welche Herausforderungen sein Beruf birgt, hat Rainer Irlbauer der Freisinger SZ erzählt.