Freisinger Köpfe:Viel Arbeit, wenig Geld

Warum der Freisinger Musiker Karl Muskini trotzdem glücklich ist

Von Angie Fuchs, Freising

Freisinger Köpfe: Der Freisinger Musiker Karl Muskini.

Der Freisinger Musiker Karl Muskini.

(Foto: Marco Einfeldt)

"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit." Dieser Ausspruch von Karl Valentin ist Karl Muskinis Lieblingszitat. "Und man verdient total wenig Geld, fügt der 44-Jährige an.

Er mache sehr viel, sagt er, aber viel davon sei eben nicht bezahlt. Der Freisinger Posaunist und Bassist ist trotzdem glücklich: Er ist Mitglied von sechs Bands und Leiter der Bigband der TU München und des Jazzprojekts Weihenstephan, unterrichtet "Tiefes Blech", also Posaune, Tuba und Horn, an der Musikschule Ampertal, ist Lehrer an der Förderschule in Pulling sowie für einige Privatschüler. Im Jazz Club Hirsch ist er seit etwa einem Jahr der Präsident. Kurz: In der Freisinger Musikszene ist er eine feste Größe. Ursprünglich hatte ihn sein Landwirtschaftsstudium vor 24 Jahren nach Freising gezogen. Geblieben ist er wegen der Musik und den vielen tollen Musikern und Menschen, wie er sagt.

Mittlerweile ist Muskini auch froh über seine "verbogene Musikkarriere": Die Erfahrungen, die er in der Landwirtschaft gesammelt hat, bevor er an den Hochschulen in München und Linz Posaune studierte, will er nicht missen. Besonders wichtig ist ihm, dass man neugierig bleibt und offen für Neues: Muskini schreibt, komponiert und arrangiert viel selbst. Er wolle "nicht nur die Musik der letzten 200 Jahre" nachahmen. Mindestens drei Stunden täglich übt er und seine Augen leuchten, wenn er von Musik und aktuellen Projekten erzählt. Doch er schaut auch über den Tellerrand hinaus. "Ich bin ein großer Fan von Ballett." Das sehe so leicht aus und doch stecke soviel Arbeit dahinter. Er liebt es, Eindrücke von Tanz und Natur in seine Musik einfließen zu lassen. Außerdem macht er regelmäßig Bewegungstraining und geht drei Mal die Woche schwimmen. Zum Training müsse man sich zwar oft aufraffen, aber der Spaß hinterher, wenn man sich die Mühe gemacht hat, sei es wert. Das gelte nicht nur für Sport und Musik, sondern auch fürs soziale Leben: Mal eine unbekannte Kneipe ausprobieren, eine neue CD kaufen, zwei, drei Mal im Monat abends nicht auf dem Sofa kleben, sondern zu einer Kulturveranstaltung gehen. Auch, um sich einen offenen Geist zu bewahren, müsse man etwas tun, sagt Muskini, sonst rostet man ein.

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