Frieden schaffen mit gewaltfreien Mitteln - das ist das Ziel von Clemens Ronnefeldt . Seit 25 Jahren, 13 davon in Freising, engagiert er sich dafür als Referent für Friedensfragen des Internationalen Versöhnungsbundes. Versöhnungs-was? Dass der Verein in der Domstadt eher unbekannt ist, könnte daran liegen: Ronnefeldt ist der einzige Mitarbeiter. In Deutschland hat die von Christen gegründete Organisation etwa 900 Mitglieder, weltweit rund 100 000. Aus ihr ging schon Friedensnobelpreisträger Martin Luther King hervor.
Für seine Mission der Gewaltlosigkeit ist der Wahl-Freisinger Ronnefeldt ständig unterwegs. Reisen führen ihn in unterschiedliche Kriegs- und Krisenländer. In Freising zu wohnen hat für ihn daher einen klaren Vorteil: "Ich bin einfach sehr schnell am Flughafen", sagt er.
Der Austausch ist ein essentieller Teil der Arbeit des 56-Jährigen, nicht nur in Krisenregionen. Jährlich moderiert er die Münchner Friedenskonferenz. Sie findet parallel zur Münchner Sicherheitskonferenz statt und versteht sich als deren pazifistische Alternative. In besonderer Erinnerung ist Ronnefeldt eine Tagung in Bad Boll geblieben. 2011 war es den Veranstaltern gelungen, unter anderem Israelis und Palästinenser zur Diskussion an einen Tisch zu bringen, Ronnefeldt moderierte.
Geprägt haben den gebürtigen Wormser sein religiöses Elternhaus und zwei evangelische Pfarrer. Durch sie kam er mit der Friedensarbeit in Kontakt. Als junger Mann verweigerte er den Wehrdienst und demonstrierte gegen die Nato-Nachrüstung in den Achtzigerjahren. "Das machte alles total Sinn für mich als jungen Mann", sagt er. Er bezeichnet sich als "Kind der Friedensbewegung". Mit 30 Jahren, das war 1990, reiste er erstmals in den Irak, um den Golfkrieg besser verstehen zu können. Seither hat er viel zu tun.