Süddeutsche Zeitung

Freisinger Köpfe:Schmerzen lindern

Eva Pröscholdt-Graupner betreut Sterbende in deren Zuhause

Von Rebecca Seeberg, Freising

Ihre gekringelten Locken, die jeden Moment aus dem nach hinten gebundenen Zopf herauszuspringen scheinen, verleihen Eva Pröscholdt-Graupner einen jugendlichen Charme. Und der erste Eindruck täuscht nicht. Die hoch aufgeschossene Frau ist eine Macherin, eine, die etwas anpackt. Denn obwohl sie am 1. Januar in den vorgezogenen Ruhestand gegangen ist, denkt sie noch lange nicht daran, sich zurückzulehnen. Nachdem sie sich aus der Führungsriege der Palliativstation Freising zurückgezogen hat, hat sie die ärztliche Leitung der im Februar neu gegründeten Spezialisierten Ambulanten Palliativversorgung, kurz SAPV, übernommen. Damit soll schwerstkranken Menschen das Sterben zu Hause ermöglicht werden. Pröscholdt-Graupner betont, dass es sich hierbei um eine gemeinnützige Einrichtung handelt und die Spenden, die das SAPV-Team bekommt, für den Patienten eingesetzt werden. Wie sie so über ihre Arbeit erzählt, sieht man ihr an, dass sie sich freut, Teil einer neuen Entwicklung zu sein.

Seit 1980 arbeitete Pröscholdt-Graupner als Anästhesistin am Klinikum und baute 2003 die Palliativstation mit auf. Dort übernahm sie die ärztliche Leitung. Zur Palliativmedizin sei sie durch ihre Beschäftigung in der Schmerztherapie gekommen, erzählt die Ärztin. Ihre Aufgabe als Palliativmedizinerin sei so einfach wie diffizil. "Schmerzen, Atemnot, Erbrechen, Durst", zählt sie die zentralen Symptome an einer Hand auf. Sie erklärt, dass vor allem diese gelindert werden müssen, während sie sich gleichzeitig mit oft komplexen Krankheiten auseinandersetzen muss. Als SAPV-Team habe man die Aufgabe, schwerstkranke und sterbende Menschen in erster Linie medizinisch und beratend auf ihrem letzten Weg zu versorgen und zu begleiten, fasst Pröscholdt-Graupner zusammen.

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Quelle:
SZ vom 21.03.2016
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