Sie sei schon immer Einzelkämpferin gewesen - und sie übernehme gerne Verantwortung, sagt Irmgard Eichelmann über sich selbst. Sie mache ihren Job als Koordinatorin des Netzwerks Asyl gerne, auch wenn er sehr anstrengend und fordernd sei. "Aber ich kann selbständig arbeiten, das ist mir wichtig." Und sie lerne dadurch sehr viele interessante Menschen kennen. Dass sich das Thema Asyl in diesem Jahr zu einem der wichtigsten im Landkreis entwickeln würde, habe sie zu Jahresbeginn allerdings nicht gedacht.
2011, als sie begann, sich im Sozialamt des Landratsamts um den Bereich Asyl zu kümmern, seien nur vereinzelt Flüchtlinge angekommen. "Das lief damals unproblematisch", sagt Eichelmann. Zu viert hätten sie das Thema bearbeitet - mittlerweile sind es in der Verwaltung sieben Mitarbeiter plus die fünf Hausmeister, die sich um die Unterkünfte kümmern, und 15 Asylsozialberater des Landratsamtes, der Diakonie und Caritas.
Geboren wurde Irmgard Eichelmann in Würzburg, wegen des Berufs ihres Vaters - er war Beamter - musste die Familie häufig umziehen, lebte unter anderem in Memmingen und am Tegernsee. Dort machte Irmgard Eichelmann 1971 ihr Abitur und studierte danach erst einmal zwei Jahre lang Tiermedizin, bevor sie sich für die Sozialpädagogik entschied. 1978 begann sie, im Gesundheitsamt in Pfaffenhofen zu arbeiten. "Klassische Familienfürsorge, die es so heute gar nicht mehr gibt", erzählt Eichelmann. 1991 schließlich wechselte sie nach Freising, wo sie zunächst im Jugendamt in den Sozialen Diensten tätig war. Vor vier Jahren kam sie dann ins Sozialamt und ist seitdem für den Bereich Asyl im Landkreis zuständig. Sie gehe die Dinge pragmatisch an, sagt die 64-Jährige. Das sei bei ihrer derzeitigen Aufgabe wahrscheinlich hilfreich.