Freisinger Köpfe:Nicht jammern, sondern anpacken

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(Foto: Marco Einfeldt)

Die ehemalige Bürgermeisterin Brigitte Niedermeier engagiert sich für Senioren und Flüchtlinge

Längst könnte Brigitte Niedermeier die Hände in den Schoß legen, denn 24 Jahre lang war sie als Bürgermeisterin für die Gemeinde Attenkirchen verantwortlich. Aber auch vier Jahre nach ihrem Abschied als Gemeindeoberhaupt gibt es für sie viel zu tun. Denn Niedermeier war schon immer davon überzeugt, dass man fehlende soziale Angebote oder Missstände nicht beklagen, sondern etwas dagegen tun sollte. Deshalb engagiert sie sich jetzt im Attenkirchener Senioren-Service (ASS), den sie 2007 mit Gleichgesinnten gegründet hat, und im Helferkreis für Flüchtlinge, den sie leitet. Politisch lasse sie sich nicht festlegen, sie sei sicher vieles, aber nicht schwarz oder rechts, betont die 66-Jährige, die immer für ihre Überzeugungen eintrat und Auseinandersetzungen nie aus dem Weg ging.

Niedermeier setzte sich 1990 gegen den langjährigen Attenkirchener CSU-Bürgermeister durch, wurde zudem Kreisrätin, Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler im Kreistag und war sechs Jahre lang Vorsitzende des Wasserzweckverbands Baumgartner Gruppe. In der Anfangszeit ihres politischen Engagements sei sie in den Gremien oft die einzige Frau unter lauter Männern gewesen. Sie sei beäugt und beobachtet worden, ob sie den Jobs gewachsen sei, erinnert sie sich. Aber sie habe nie das Gefühl gehabt, als Frau nicht ernst genommen zu werden. Allerdings hatte sie den Eindruck, immer ein bisschen besser sein zu müssen als männliche Kollegen.

Mit Brigitte Niedermeier einen Gesprächstermin zu vereinbaren, ist nicht einfach. Ihr Terminkalender ist voll, nicht mehr mit politischen Verabredungen, sondern neben den Aufgaben im Senioren-Zentrum und im Helferkreis stehen Geburtstagsbesuche bei älteren Mitbürgern an oder eine Erkundungs-Tagesreise für den nächsten Seniorenausflug.

Im SZ-Interview erzählt Niedermeier von ihrer Zeit als Bürgermeisterin, ihrem bürgerschaftlichen Engagement und von ihrer Enttäuschung über das Ausländeramt im Landratsamt, wo die Vorschriften für Flüchtlinge sehr restriktiv ausgelegt würden. Selbst für sie als ausgebildete Verwaltungsfrau sei es manchmal unmöglich gewesen, die Formulare für die Geflüchteten korrekt auszufüllen.

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