Freisinger Köpfe:Nachhaltig leben

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Carolin Stanzl (Foto: oh)

Carolin Stanzl will Menschen von ihrer Sicht der Dinge überzeugen

Carolin Stanzl rettet in ihrer Freizeit Lebensmittel vor dem Abfall und das ganz offiziell als "Foodsaverin". Freising ist ihre Wahlheimat und die Stadt hat sie "absolut in den Bann gezogen". Vor fünf Jahren zog sie gemeinsam mit einer Freundin aus München nach Freising und knüpfte schnell Kontakte mit Leuten, die "Containern" gingen, also weggeworfene Lebensmittel aus den Abfallcontainern von Supermärkten holen. Sie machte mit, sah die vollen Kisten und konnte es gar nicht fassen.

"Das zerbricht einem das Herz", erzählt sie im Interview mit der SZ. Nachdem sich die gebürtige Regensburgerin intensiv mit der Thematik Lebensmittelverschwendung auseinandersetzte, wollte sie sich engagieren und machte eine ganz offizielle Mini-Ausbildung zur Foodsaverin. Neben ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit arbeitet Carolin Stanzl bei Green City, einer Umweltorganisation in München, und kümmert sich dort um Stadtgestaltung und nachhaltige Mobilitätsplanung. Nachhaltig zu leben, ist der 27-Jährigen enorm wichtig, daher achtet sie auch auf ihren eigenen ökologischen Fußabdruck und fährt zum Beispiel mit dem Fahrrad statt mit dem Auto.

Im Dezember 2020 hat Carolin Stanzl auch den Freisinger Verein "übrig e.V." mit gegründet. "Wir waren anfangs sechs Leute, denen das Thema Ressourcenverschwendung wichtig war", erzählt Stanzl. Mittlerweile hat der Verein schon 25 bis 30 Mitglieder und es wurde ein eigener Raum an der Ziegelgasse bezogen. Im zugehörigen Café Übrig können sich die Freisinger Mittagessen und Kuchen aus geretteten Lebensmitteln momentan noch To-Go holen.

Carolin Stanzl will kein "Zeigefinger-Mensch" sein. Trotzdem spricht sie gerne mit anderen Menschen über das Thema, hält sogar Vorträge und hofft darauf, einen "Umschaltmoment" zu erzeugen. "Alleine in Deutschland werden täglich 630 Rinder weggeworfen. Das muss man sich erst mal vorstellen. Unser Überziel ist es, durch Bildungsarbeit Lebensmittelverschwendung zu vermeiden", erzählt Carolin Stanzl im Interview mit der SZ.

© SZ vom 03.05.2021 / jopi - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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