Freisinger Köpfe:Museumsdirektor auf Reisen

Freisinger Köpfe: Christoph Kürzeder, Museumsdirektor des Diözesanmuseums in Freisung.

Christoph Kürzeder, Museumsdirektor des Diözesanmuseums in Freisung.

(Foto: Marco Einfeldt)

Christoph Kürzeder pendelt - und sorgt für Aufsehen

Christoph Kürzeder ist ein Museumsdirektor auf Reisen. Schon eineinhalb Jahre, nachdem er die Leitung des Diözesanmuseums in Freising übernommen hatte, musste das Haus im Sommer 2013 wegen Brandschutzmängeln geschlossen werden. Seitdem pendelt er zwischen verschiedenen Orten, die Arbeit ist dadurch eher mehr geworden.

Für Aufsehen haben seine Ausstellungen in Beuerberg über das Klosterleben gesorgt, in diesem Jahr gibt es eine Fortsetzung. In Landshut konzipiert er gerade eine Ausstellung im ehemaligen Ursulinenkloster, in München in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Nationalmuseum eine Schau über den Bildhauer Erasmus Grasser. In Venedig können die Besucher in diesem Jahr die Geschichte des Lukasbildes und seinen Weg nach Freising nachvollziehen. Daneben beschäftigt Kürzeder natürlich der Umbau des Diözesanmuseums auf dem Freisinger Domberg.

Obwohl er eines der größten kirchlichen Museen der Welt leitet, ist Kürzeder kein Kunsthistoriker. Der 52-Jährige, der in München lebt, studierte parallel Theologie und Volkskunde. Den Bereich der religiösen Volkskunde, "die Verbindung mit dem Leben", habe er von Anfang an sehr spannend gefunden, erzählt er. Vielseitig war er schon immer: Kürzeder war Assistent am Lehrstuhl für Pastoraltheologie in München und auch am Lehrstuhl für deutsche und vergleichende Volkskunde. In seiner Dissertation befasste er sich mit der "Gelebten Frömmigkeit im Zeitalter des Barock".

Schon als Kind sei er gerne in Museen gegangen. "Ich habe meine Eltern immer genervt, weil ich in jedes historische Gebäude wollte", erzählt er. "Das ist bei mir einfach eine Leidenschaft und das beginnt sehr früh." Später, während des Studiums, arbeitete er freiberuflich für das Freilichtmuseum Glentleiten. Auch für das Kunstreferat des Erzbischöflichen Ordinariats war er tätig. An der Universität zu bleiben, hätte er sich nicht vorstellen können, obwohl ihm das Unterrichten Spaß gemacht hat. "Dazu bin ich viel zu unruhig", sagt er und lacht. Zum Glück habe er dann den Weg zurück in die Praxis gefunden. Immer wieder neue Themen und Formen der Vermittlung zu entwickeln, das sei das Tolle an der Museumsarbeit.

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