Alexander Nadler, 46, ist ein Überlebenskünstler. Gerade kommt er von der Münchner Baumaschinenmesse. Nadler hat dort dreieinhalb Wochen lang ein 600 Quadratmeter großes Messezelt aufgebaut. "Hardcore" sei das gewesen, sagt er, wie überhaupt das ganze Phänomen "Bauma". Seine Schulter zwickt seit längerem, demnächst steht wohl doch die unvermeidliche Operation an. Aber was tut man nicht alles für seine Leidenschaft. Im Fall von Alexander Nadler sind das nicht die Baumaschinen, da unterscheidet er sich von den 500 000 Männern, die derzeit in München ihr Unwesen treiben. Nadlers große Leidenschaft ist das Schauspielen. Für sie nimmt er so einiges in Kauf.
Vor 17 Jahren hat sich der gelernte Fernmeldehandwerker dafür entschieden, sein restliches Berufsleben vor der Kamera zu verbringen. Zu einer Zeit, als die Deutsche Telekom massiv Stellen abbaute. Bereut hat Alexander Nadler die Entscheidung nie. Im Genre des Nebendarstellers brachte es der Freisinger vielmehr zu einiger Bekanntheit. Nadler spielte den Spurensicherer bei den "Rosenheim-Cops", hatte im Tatort einen Aufritt als schwuler Wirt und kleinere Rollen im "Kaiser von Schexing", bei "München 7" oder dem "Polizeiruf 110". Meistens waren es die Rollen des Bösewichts, in denen sich der breitgebaute Mann mit der Glatze wiederfand. Äußerlich betrachte mag das naheliegen. Zu gerne würde Nadler aber am Set zeigen, dass er die ganze Bandbreite an Emotionen beherrscht. In den vergangenen Jahren bot sich dafür keine Gelegenheit. Nadler musste sich mit Nebenjobs über Wasser halten. Neben kleineren Ausflügen als Theaterregisseur trat er in Filmen der Münchner Macromedia Hochschule auf. Jetzt will Alexander Nadler wieder angreifen.