Süddeutsche Zeitung

Freisinger Köpfe:Keine Zeit für die Bundesliga

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Sterne-Koch Florian Vogel hat auf seinen Erfolg hingearbeitet

Florian Vogel hat einen Blitzstart hingelegt: Vor zweieinhalb Jahren übernahm er als Küchenchef das Restaurant "Camers" in Schloss Hohenkammer. Vor einem Jahr bekam er seinen ersten Michelin-Stern, seit kurzem weiß der 36-Jährige, dass er die begehrte Auszeichnung verteidigen konnte. Vor der Bekanntgabe sei er sehr nervös gewesen, gesteht Vogel.

Auf diesen Erfolg hat der gebürtige Friese in den vergangenen Jahren konsequent hingearbeitet. Nach Abschluss seiner Ausbildung hat er in vielen bekannten Häusern gearbeitet, bei Alfons Schuhbeck, Feinkost Käfer und Dallmayr, besonders beeinflusst haben ihn die Sterne-Köche Christian Bau, Christian Jürgens und Martin Fauster. Sehr geprägt habe ihn die Zeit auf Burg Wernberg bei Jürgens - aber auch gefordert. Offiziell sei er dort zwei Jahre gewesen, "gefühlt waren es vier", sagt er und lacht. "Das waren harte Jahre." Kontakt besteht nach wie vor: Zum ersten Stern habe ihm sein früherer Chef persönlich gratuliert.

Dass er Koch werden will, stand für Vogel bereits in der Schulzeit nach mehreren Praktika in gut bürgerlichen Lokalen fest. Gefallen habe ihm das Teamgefüge, der Zusammenhalt. Das Klischee vom Kasernenton in den Küchen habe er so nie erlebt. Das könne sich auch niemand mehr erlauben. Wer seine Mitarbeiter schlecht behandelt, finde keine neuen mehr, sagt Vogel. Disziplin aber sei in diesem Job unabdingbar.

In seiner raren Freizeit fährt der Sterne-Koch gerne Motorrad und macht Sport. Die Arbeitszeiten am Abend und auch am Samstag stören ihn nicht - außer dass er deshalb nie Bundesliga schauen kann, sagt er einschränkend. Er genießt es dafür, auch unter der Woche frei zu haben, sonntags und montags ist das Camers geschlossen. Ausruhen auf dem Erreichten will sich Florian Vogel nicht: "Es ist noch Luft nach oben."

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Quelle:
SZ vom 04.12.2017 / psc
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