Freisinger Köpfe:Kämpferisch und anspruchsvoll

Freisinger Köpfe: Oliver Dorn leitet seit 24 Jahren die Freisinger Volkshochschule.

Oliver Dorn leitet seit 24 Jahren die Freisinger Volkshochschule.

(Foto: Marco Einfeldt)

Oliver Dorn leitet seit 24 Jahren die Freisinger Volkshochschule

Unter seiner Regie hat sich die Freisinger Volkshochschule (VHS) zu einem mittelständischen Betrieb entwickelt - mit mehr als 21 000 Teilnehmern bei Kursen und Veranstaltungen im Vorjahr und einem Umsatz von 1,1 Millionen Euro. Seit 24 Jahren ist Oliver Dorn Leiter der VHS, doch er ist beweglich, kämpferisch und anspruchsvoll geblieben. Erwachsenenbildung hält er auch in Zeiten mit Zugang zu jeglichem Wissen für unerlässlich, denn die Fülle digitaler Weiterbildungen ist ihm zu anonym und zu wenig sinnlich.

Wohin es mit der institutionellen Erwachsenenbildung geht, kann auch er als aufmerksamer Beobachter gesellschaftlicher Entwicklungen nicht sagen. "Es bleibt spannend", lautet sein Kommentar. Unkenrufe und pessimistische Prognosen sind Oliver Dorns Sache nicht. Als Kind des Ruhrpotts motiviert der 55-Jährige lieber dazu, über den eigenen Tellerrand hinaus zu schauen, sich zu bewegen, zu schmecken, zu leben.

Dass der Leiter der Freisinger Volkshochschule einmal ein Bundeswehroffizier war, darauf käme niemand, der ihn nicht besser kennt. Doch tatsächlich war Dorn schon mit 24 Jahren Kompaniechef bei der Luftwaffe, später als studierter Berufs- und Wirtschaftspädagoge Ausbilder an der Offiziersschule. Als sein Entschluss, die Bundeswehr zu verlassen, feststand, kam 1992 die Ausschreibung der Stelle eines VHS-Leiters in Freising gerade recht.

Dort hat er inzwischen immer wieder gezeigt, dass hinter dem offenen, virtuosen Kommunikator ein knallharter Stratege steckt. Bewiesen hat er das schon vor Jahren, als Dorn zusammen mit dem Vorstand gegen die Stadtoberen um eine tragfähige Finanzausstattung der VHS kämpfte, oder auch, als er während der Generalsanierung des VHS-Hauses an der Kammergasse, den Umzug der kompletten Volkshochschule in nur einem Tag bewerkstelligte.

Gerade hat die diesjährige Vollversammlung der Freisinger VHS stattgefunden, dabei erteilten Vorstand und VHS-Leiter den Überlegungen der Stadt eine Absage, aus dem Trägerverein eine gemeinnützige GmbH der Stadt zu machen. In den zurückliegenden Monaten habe man zusammen mit dem Beirat geprüft, ob eine Umwandlung sinnvoll wäre. "Man kam zu der Feststellung: Nein." Außerdem, findet man bei der VHS, bestünde die Gefahr, dass die Politik dann zu viel mitredet bei Programm, Personal und Finanzen.

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