Freisinger Köpfe:Instrumente aus edlen Hölzern

Freisinger Köpfe: Hervé Chouard.

Hervé Chouard.

(Foto: Marco Einfeldt)

Zu Hervé Chouards Kunden zählen auch bekannte Musiker.

Von Katharina Aurich, Freising

Mitten in der Freisinger Altstadt formt, feilt, sägt und leimt der Instrumentenbaumeister Hervé Chouard () in seiner kleinen Werkstatt aus besonders schönen Hölzern Geigen, Gitarren, Celli und manchmal sogar eine in der Barockzeit populäre Viola da Gamba. In Paris geboren und aufgewachsen, studierte er zunächst an der Sorbonne Germanistik. Während eines Austauschjahres in Tübingen lernte er jedoch seinen Mentor kennen, einen berühmten Instrumentenbauer, und entschloss sich, bei ihm in die Lehre zu gehen. Heute zählen bekannte Musiker zu Chouards Kunden, die immer wieder in das Haus in der Freisinger Innenstadt reisen und stundenlang eine neue Geige, ein Cello oder eine Meistergitarre ausprobieren. Instrumente zu bauen, bereite ihm große Freude, es sei unglaublich meditativ, sagt Chouard zu Beginn des Videoclips "Die Musik des Monsieur Chouard", den ein Bekannter über ihn drehte.

Der Instrumentenbaumeister, den es in den 1980er Jahren aus privaten Gründen nach Freising zog, blieb der Domstadt treu. Aber er macht sich Sorgen um die Zukunft, denn die Stadt und der Landkreis wären von den Auswirkungen einer dritten Startbahn, vor allem vom zunehmenden Verkehr, stark betroffen, wie er meint. Er selbst fahre nur Fahrrad, sagt er. Vor Kurzem habe ihn ein "führender Entscheider der Flughafengesellschaft", der auch zu seinen Kunden zähle, besucht und lange eine Jazzgitarre ausprobiert. Chouard versuchte ihn vergeblich davon zu überzeugen, auf dieses "irrsinnige Projekt" zu verzichten und stattdessen als Manager in die Geschichte einzugehen, der einen Flughafen schrumpfen ließ.

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