Freisinger Köpfe:Im Jugendzentrum hängen geblieben

Carolin Patock leitet die offene Ganztagsschule in Haimhausen

Freisinger Köpfe: Auch wenn Carolin Patock nach Weng "ausgewandert" ist, dem Jugendzentrum ist sie gewissermaßen treu geblieben.

Auch wenn Carolin Patock nach Weng "ausgewandert" ist, dem Jugendzentrum ist sie gewissermaßen treu geblieben.

(Foto: Marco Einfeldt)

"Ich war als Jugendliche selbst im Jugendzentrum und bin praktisch hier hängen geblieben", Carolin Patock lacht bei diesen Worten. Sie ist Lernpädagogin, angehende Sozialpädagogin und Leiterin der offenen Ganztagsschule im Haimhauser Jugendzentrum, wohin auch viele Schüler aus Fahrenzhausen kommen, weil sie die Haimhauser Mittelschule besuchen. Carolin Patock wohnt in Fahrenzhausen und ist mit Mann und zwei Kindern von Unterbruck ins ebenfalls zu Fahrenzhausen gehörende Weng "ausgewandert". Wer die Animositäten der Dörfer kennt, weiß, dass sie damit quasi zur "Zuagroasten" geworden ist.

Die 37-Jährige ficht das nicht an, sie kennt die Gegend wie ihre Westentasche und ist es gewohnt, "interkulturell" zu arbeiten. Sie ist Angestellte des 2009 gegründeten Zweckverbands Jugendarbeit, dem zehn Gemeinden aus den Landkreisen Dachau, Freising und Pfaffenhofen angehören. Der Grund für den Zweckverband sei nicht, dass es zu wenig Jugendliche gibt. "Der Grund ist, dass jede Gemeinde gesetzlich verpflichtet ist, Jugendarbeit zu leisten, alleine finden sie aber kein Personal. Zehn Stunden Jugendarbeit pro Woche - wer soll das übernehmen?" Der Zweckverband schafft da fast paradiesische Zustände. Vier Teams mit 80 Leuten arbeiten hier, viele davon Teilzeitkräfte. Einsatzgebiete sind die Mittagsbetreuung, die offene Jugendarbeit und Ganztagsschulen, Schulsozialarbeit, Ferienprogramme, Beratung und Streetwork; der Unterschied zwischen Jugend in der Stadt und auf dem Land ist kleiner geworden, beobachtet Patock, ein paar aber gibt es doch.

Dazu widmet sich Carolin Patock einem weiteren Thema: Der Verschönerung der Spielplätze. Die läuft seit zwei Jahren und ist eine echte Erfolgsgeschichte. Denn im immer noch ländlichen Fahrenzhausen führten Spielplätze lange ein Aschenputtel-Dasein. Jetzt wird umgebaut - unter kräftiger Mitwirkung der Bevölkerung. Carolin Patock hat das Projekt mit so viel Elan erst in den Gemeinderat und dann in die Dörfer gebracht, dass eine regelrechte Welle überschwappte. Ihr neues "Baby" ist schon geboren: Im April eröffnet ein Waldkindergarten.

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