Freisinger Köpfe:Herr der Chroniken

Kaum einer kennt die Kranzberger Geschichte besser als Alfons Berger

Freisinger Köpfe: Alfons Berger arbeitet an der Chronik für den Hauptort Kranzenberg.

Alfons Berger arbeitet an der Chronik für den Hauptort Kranzenberg.

(Foto: Marco Einfeldt)

Es dürfte kaum jemanden geben, der sich so intensiv in die Geschichte Kranzbergs eingearbeitet hat wie Alfons Berger . Für mehrere Gemeindeteile hat er bereits Chroniken verfasst, aktuell sitzt er an der für den Hauptort Kranzberg. Berger hat das Heimatmuseum und das Archiv in der alten Schule aufgebaut - anfangs hortete er Bilder und Unterlagen bei sich daheim, bis der Gemeindearchivar dafür eigene Räume erhielt. Auch das Bronzezeitmuseum auf dem Pantaleonsberg, das 2014 eröffnet wurde, hat er maßgeblich mitaufgebaut. Bei den Ausgrabungen in Bernstorf war er ebenfalls fast von Anfang an dabei und später Ansprechpartner für Wissenschaftler und Studenten der Universität Frankfurt, als diese am Bernstorfer Berg weiter gruben. Auch das sanierte Pantaleonsgebäude selbst gäbe es ohne sein hartnäckiges Zutun wohl nicht.

Dabei ist Berger nicht einmal gebürtiger Kranzberger. Er stammt aus Taufkirchen an der Vils im Landkreis Erding, lebt mit seiner Familie aber seit 42 Jahren in Kranzberg. Er hat drei erwachsene Kinder und acht Enkel. Offen und vielseitig interessiert war der heute 73-Jährige schon immer. Er arbeitete 35 Jahre lang im Planungsreferat der Stadt München. Davor aber half er dabei, eine Landwirtschaftsschule in der Elfenbeinküste aufzubauen. "Da habe ich viel gelernt, auch im Umgang mit Menschen", erzählt er. Mehrere Monate lang hatte er sich auf diese Aufgabe vorbereitet. Denn wenn man die Leute und den Kulturkreis nicht verstehe, "hat es gar keinen Wert". Berger blieb drei Jahre, nach der Schulzeit war er bereits ein Jahr lang in Frankreich, um die Sprache zu lernen und zu arbeiten.

Seine Liebe zu Frankreich zeigt sich darin, dass Berger seit 1996 den Partnerschaftsverein leitet, denn Kranzberg pflegt freundschaftliche Kontakte zu Dun-sur-Meuse. Seit 1999 ist er zudem an der Spitze des Fördervereins Pantaleonsberg, der sich um den Erhalt des Pantaleonsgebäudes als Veranstaltungsraum und Museum kümmert. Auch die politischen Geschicke gestaltete Berger mit: Von 1996 bis 2014 gehörte er für die CSU dem Gemeinderat an und war Zweiter Bürgermeister. Sein Rezept war und ist immer: mit den Menschen reden. Auch im Urlaub. Am Strand liegen, das sei seine Sache nicht, sagt Berger. Er wolle Kultur und Leute kennenlernen. Besonders fasziniert habe ihn eine Reise durch Ägypten.

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