Süddeutsche Zeitung

Freisinger Köpfe:Glück als Ziel für alle

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Ein Auslandsaufenthalt hat Theresia Endriß die Augen geöffnet.

Engagiert macht sich Theresia Endriß für grüne Themen stark. Die 30-jährige Biologin, die aus Veringendorf im Kreis Sigmaringen stammt, kämpft seit Frühjahr 2019 für fairen Handel, Klima- und soziale Gerechtigkeit und eine autofreie Innenstadt. Als Vertreterin des Radentscheides, Mitglied im Organisationsteam der Mahnwache "Klimagerechtigkeit", im Weltladen-Bildungsteam, im "Solidarischen Netzwerk" und bei "Freising ist bunt", versucht sie, ihre Ziele durchzusetzen. Mittlerweile lebt Endriß seit sechs Jahren in Freising. Grund für den Umzug sei ihr Masterstudium im Bereich "Umweltplanung und Ingenieurökologie" gewesen, erklärt die Biologin. Unmittelbar nach ihrem Abitur hatte sie in Ulm mit dem Biologie-Studium angefangen: "Dann habe ich das Glück gehabt, ein Jahr lang nach Costa Rica zum Studieren gehen zu können, weil dort die Partneruni war", erzählt Endriß.

Dieser Auslandsaufenthalt habe ihren Werdegang verändert. "Davor war alles ganz klar: Schnell Abi, Bachelor, Master, fertig! Nachdem ich da war, habe ich erst einmal ein Jahr lang Praktika gemacht." Der Aufenthalt in Costa Rica und das Wissen, das Endriß im Studium erworben hat, waren auch die Auslöser für ihr Engagement. "Mir ist klar geworden, dass es so nicht weiter gehen kann, deshalb habe ich angefangen, mich zu engagieren. So war es auch in Costa Rica, es gab Wissenserwerb und gleichzeitig konnte man sehen, wie es aussieht, wenn Natur zerstört wurde."

Doch nicht nur ihr Engagement hat Endriß von Costa Rica mitgenommen - sie hat auch das Motto von Costa Rica "Pura Vida " zu ihrem persönlichen Lebensmotto gemacht: "Das pure Leben heißt es eigentlich. So begrüßt man sich in Costa Rica, Pura Vida sagt man eigentlich immer, auch wenn man fragt, wie es einem geht, sagt man Pura Vida. Für mich bedeutet es, dass man das Leben so lebt, wie es kommt und man eben auch wirklich lebt!" Auf Lebensfreude und gleichermaßen verteiltes Glück lege sie deshalb großen Wert. "Glück ist mir sehr wichtig und ich finde, das sollte für jeden das Ziel sein. Damit verbunden ist aber auch der Solidaritätsgedanke: Ein gutes Leben für alle. Also nicht nur mein persönliches Glück, sondern, dass wir so leben, dass alle glücklich sein können - das ist eigentlich alles, wofür ich kämpfe."

Auch wenn ihr grüne und soziale Themen wichtig seien, engagiere sie sich primär, weil es ihr Spaß mache, erzählt sie. Passend dazu erzählt Endriß, wie sie erst vor kurzem ihre Energie in einen Umzug innerhalb von Freising gesteckt habe - und das ohne Auto. "Obwohl mir viele ihr Auto angeboten haben, habe ich gesagt: nein, ich ziehe diesen Umzug ohne Auto durch!" Mit Unterstützung vom Solidarischen Netzwerk Freising und Mitgliedern von "Die Partei" Freising habe alles geklappt, schildert Endriß. Auch wenn es umständlicher und anstrengender gewesen sei, alles mit dem Fahrrad zu transportieren, habe es trotzdem viel Spaß gemacht.

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SZ vom 07.09.2020 / wlp
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