Freisinger Köpfe:Einsätze auf der ganzen Welt

Freisinger Köpfe: Stephan Zobel hat die Organisation Navis mitgegründet.

Stephan Zobel hat die Organisation Navis mitgegründet.

(Foto: Marco Einfeldt)

Stephan Zobel hat die Hilfsorganisation Navis mitgegründet

Wenn nachts bei Stephan Zobel das Telefon klingelt, dann ist wahrscheinlich irgendwo auf der Welt eine Katastrophe passiert. Er und die anderen Vorstandsmitglieder der Moosburger Hilfsorganisation Navis beraten sich dann und klären, ob ein Einsatz möglich und sinnvoll ist. Der Name "Navis" bedeutet "Schiff" - und ist sehr passend: "Wir sind ein Rettungsschiff, welches Menschen in Not zu Hilfe eilt", erklärt Gründungsmitglied Stephan Zobel.

Der gebürtige Münchner zog als Jugendlicher mit seiner Familie nach Hallbergmoos. Nach einer Ausbildung zum Kfz-Mechaniker lernte er bei der Marine die Feuerwehr kennen. Das veränderte alles. "Seitdem bedeutet die Feuerwehr für mich mein ganzes Leben", sagt Zobel. Viele Jahre lang arbeitete er hauptberuflich bei der Münchner Flughafenfeuerwehr, bis er vor zwei Jahren kündigte und seitdem als Sachverständiger im eigenen Planungsbüro für vorbeugenden Brandschutz sein Geld verdient, unter anderem mit dem Erstellen von Brandschutzkonzepten und Einsatz- und Rettungswegplänen. Zobel ist - selbstredend - auch Mitglied bei der örtlichen Freiwilligen Feuerwehr Goldach und seit 2010 deren Kommandant.

Der 52-Jährige war seit der Gründung von Navis vor zehn Jahren bei fast allen Einsätzen dabei. Der Verein will nach einer Katastrophe schnell helfen: mit der Versorgung von Trinkwasser, Lebensmitteln, mit technischer Unterstützung und medizinischer Versorgung. Insgesamt wurden über zwei Millionen Liter Trinkwasser verteilt, etwa 32 000 Menschen medizinisch versorgt und rund 65 Tonnen Material auf dem Luftweg in Katastrophengebiete befördert. Die Navis-Teams sind dort zumeist bis zu acht Wochen aktiv, dann übernehmen die großen Organisationen die Aufgaben. Am liebsten, so erzählt Zobel, starte er gleich zu Beginn mit Team 1. "Das mag ich sehr." Dabei wird ihm eine seiner Eigenschaften sicher helfen: "Je stressiger es wird, umso gelassener werde ich", sagt Stephan Zobel.

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