Freisinger Köpfe:Eine glückliche Fügung

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Ernst Neuner wollte nie Polizeichef werden - aber er ist es gerne

Er habe schon immer Polizist werden wollen, einen anderen Berufswunsch habe er nie gehabt, erinnert sich Ernst Neuner. Seit 2014 ist der 46-Jährige Leiter der Polizeiinspektion Freising und hat 70 Mitarbeiter unter sich.

Ihm sei ein kollegialer Führungsstil wichtig, aber er vertrete eine klare Linie, was er von seinen Mitarbeitern erwarte. Man könne jederzeit mit ihm reden und zu ihm kommen, betont der Polizist aus Leidenschaft. Seine Mitarbeiter seien nicht für ihn, sondern er für sie da und er sei sehr stolz auf seine Mannschaft.

Neuner, der immer schon in München wohnt, begann mit einer klassischen Polizeiausbildung und fuhr viele Jahre Streife. Eigentlich habe er sich nichts anderes vorstellen können, sagt er - aber mit 26 Jahren habe ihn die Neugier gepackt und er habe sich als Freiwilliger für einen Auslandseinsatz nach dem Bürgerkrieg in Bosnien gemeldet. Danach durchlief Neuner so ziemlich alle Bereiche des Polizeidienstes, kennt die Menschen aus seiner Zeit als Streifenpolizist, war bei der Kripo, beim Staatsschutz und im Planungsstab. Sein Ziel sei nie Leiter einer Dienststelle gewesen und jetzt für die Sicherheit von 91 000 Menschen verantwortlich zu sein, das habe er sich nie träumen lassen, erzählt er. Es habe sich irgendwie glücklich gefügt.

Neuner ist alleinerziehender Vater eines 17-jährigen Sohnes, er arbeitet gerne mit Teilzeitkräften und äußert großen Respekt vor allen Eltern, die neben ihrem Job auch noch eine Familie stemmen. Im SZ- Interview erzählt Neuner außerdem von seinen Erfahrungen bei der Aufklärung von Kriegsverbrechen in Bosnien, warum er gerne in München wohnt und in Freising arbeitet und welche Prinzipien ihn in seiner Arbeit leiten.

© SZ vom 27.02.2017 / ka - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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