Freisinger Köpfe:Ein Leben im Wandel der Zeit

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Hans-Joachim Joekel (Foto: Marco Einfeldt)

Hans-Joachim Joekel hat den digitalen Fortschritt miterlebt

Hans-Joachim Joekel blickt auf ein bewegtes Leben zurück. Er arbeitete für große Firmen der Informationsbranche und erlebte zu Beginn seines Studiums noch den analogen Rechenschieber. Dann habe der begehrte, digitale Taschenrechner die Büros erobert, schließlich sei der programmierbare Arbeitsplatzrechner, der heutige PC, selbstverständlich geworden, erinnert er sich. In wissenschaftlichen Rechenzentren hielten Großrechnersysteme Einzug, die unvorstellbar große Datenmengen verarbeiten, heutzutage besitze fast jeder ein Multiprozessor-Smartphone, das neben der Kommunikationsfunktion unzählige Applikationen aus allen Lebensbereichen erschließe.

Joekel, der aus Oberhausen im Ruhrgebiet stammt und in Aachen studierte, war einige Jahre in Konstanz am Bodensee, dann in München und in Berlin als Manager in der Entwicklung und im Vertrieb tätig. Als der heute 83-Jährige in den 1980er Jahren für einen neuen Job nach München kam, suchte er eine Bleibe und fand sein Haus in Thalham bei Attenkirchen, das nun seit 20 Jahren auch sein Ruhesitz ist.

Seit dieser Zeit engagiert er sich beim Carsharing-Verein Stadtteilauto Freising und ist seit vielen Jahren dessen Vorsitzender. Der begeisterte Carsharer besitzt jedoch selbst auch ein Auto, denn in Thalham fänden sich bisher nicht genug Gleichgesinnte, damit sich ein Gemeinschaftsauto lohne, schildert er. Hier bräuchte es vor allem einen verbesserten öffentlichen Nahverkehr, denn für den täglichen Weg zur Arbeit mache ein geteiltes Auto keinen Sinn, sondern nur, wenn man es stundenweise für größere Einkäufe oder Ausflüge nutze.

Joekel hofft, dass die Menschen die Wege in ihrem Alltag in Zukunft viel mehr mit dem öffentlichen Nahverkehr, mit dem Fahrrad oder zu Fuß zurücklegen. Für ihn selbst ist das Gehen der beste Sport, das beste Training, das es gibt. Fast jeden Morgen geht der Frühaufsteher nach Zolling und versorgt sich mit Semmeln für sein Frühstück. 2011 und 2017 lief Joekel von seinem Haus aus vier Monate lang 2700 Kilometer auf dem Jakobsweg bis nach Santiago de Compostela in Spanien.

Im Interview mit der SZ erzählt der begeisterte Bergwanderer und Skilangläufer von der Zeit auf dem Jakobsweg, wie man im Alter fit bleibt, er berichtet über das Carsharing und die Gefahren der Digitalisierung aller Lebensbereiche.

© SZ vom 29.04.2019 / ka - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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