Freisinger Köpfe:Ein Leben im Sattel
Rolf Schödel vom Freisinger ADFC ist Rad-Sportler und Aktivist
Von Christoph Dorner, Freising
Im Büro von Rolf Schödel an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf hängen mehr als ein Dutzend Fotos von europäischen Passstraßen, die der 58-jährige Chemie-Professor in den vergangenen 15 Jahren überquert hat. Den weltberühmten Anstieg nach Alpe d'Huez, Zielort der Tour de France, ist Schödel in 69 Minuten hinaufgefahren, was ihn als ambitionierten Hobby-Radfahrer ausweist.
Der Oberfranke, der seit 1992 an der Hochschule in Freising arbeitet, ist jedoch nicht nur Rad-Sportler, sondern auch so etwas wie ein Fahrrad-Aktivist. Schödel hat 2002 den Freisinger Kreisverband des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) mitgegründet, der mittlerweile 400 Mitglieder hat. Ende März hat das Radtouren-Programm des ADFC wieder begonnen. Es umfasst bis Oktober Touren, von leicht bis sportlich, mit einer Gesamtlänge von 8000 Kilometern. 2014 nahmen 2000 Menschen an den Ausfahrten des ADFC teil, Tendenz steigend.
Schödel sitzt als einer von 20 Tourenleitern jedoch nicht nur im Sattel, sondern auch im Arbeitskreis "Fahrradstadt Freising", der sich für eine Verbesserung der Rad-Infrastruktur einsetzt. Das hat die Stadt auch nötig. Denn im ADFC-Fahrradklimatest landete Freising bei der letztjährigen Erhebung bei den Städten mit bis zu 50 000 Einwohnern auf einem der letzten Plätze - kein Ruhmesblatt für einen Hochschulstandort. Doch Schödel will nicht klagen, schließlich sei die Wahrnehmung der Belange der Radfahrer in den vergangenen Jahren deutlich besser geworden. Und auch das Radwegenetz im Landkreis könne sich durchaus sehen lassen. Schödels Lieblingsstrecke ist der Bockerlbahn-Radweg hinaus in die Hallertau, den sei er im vergangenen Jahr mindestens 50 Mal gefahren.