Süddeutsche Zeitung

Freisinger Köpfe:Die Dinge verändern wollen

Markus Grill ist seit 30 Jahren Mitglied bei der SPD.

Von Petra Schnirch, Freising

Markus Grill kennen die meisten Freisinger bisher vor allem durch seine politische Arbeit für die SPD. Seit April ist er als ehrenamtlicher Vorsitzender aber auch das Gesicht des Mietervereins Freising. Lange Wege hat er von einem Büro zum anderen nicht: Beide trennen nur wenige Meter in der Gartenstraße.

In Freising lebt der 46-Jährige seit fünf Jahren. Seit 2012 leitet er die neu geschaffene Geschäftsstelle der SPD für die Landkreise Freising, Erding und Ebersberg. Die ersten beiden Jahre pendelte er noch von seinem damaligen Wohnort Augsburg in die Domstadt, dann zog er gemeinsam mit seiner Frau nach Freising. Seit 2014 führt er außerdem den SPD-Stadtverband.

SPD-Mitglied ist Grill seit 30 Jahren. Als Jugendlicher habe er etwas verändern, politisch arbeiten wollen, sagt er. Beeinflusst haben ihn, wie so viele seiner Generation, die Auseinandersetzungen um die Wiederaufbereitung in Wackersdorf und das Reaktorunglück von Tschernobyl. Als Juso habe man in seiner Heimatstadt Schwabmünchen "schon fast als Kommunist" gegolten, erinnert er sich.

Mit Mitte 20 sei er richtig aktiv geworden, erzählt er. Grill wurde Schriftführer im SPD-Kreisverband und bald auch Juso-Unterbezirksvorsitzender. Beruflich begann für ihn nach einer Ausbildung und mehrjähriger Tätigkeit als Sachbearbeiter im Landratsamt Augsburg eine "Selbstfindungsphase", wie er es nennt. Damals "hat mich der Rappel gepackt". Er war unter anderem freier Mitarbeiter einer Lokalzeitung und "angelernter Augenoptiker", bis er in München schließlich die frei gewordene Stelle als Juso-Landesgeschäftsführer bekam. Damit kam wieder Beständigkeit in sein Berufsleben. Auch durch die schlechten Ergebnisse seiner Partei bei Wahlen in den vergangenen Monaten lässt er sich nicht entmutigen.

Als Ausgleich in der Freizeit hat er vor kurzem, zum Abschalten, das Minigolfen für sich entdeckt. Außerdem interessiert er sich für geschichtliche Themen, besonders vom 19. Jahrhundert bis zum Ersten Weltkrieg, "da kann ich mich gedanklich zurückziehen", sagt Grill. Auch mit der Freisinger und der bayerischen Historie befasst er sich intensiv. Gerne fährt er beispielsweise ab und zu in den Schlosspark Schleißheim, um sich die "Hinterlassenschaften" von Kurfürst Max Emanuel anzuschauen.

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SZ vom 11.06.2019 / psc
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