Aufgewachsen ist Professorin Martina Otten als jüngstes von fünf Kindern auf einem Bauernhof in Niedersachsen. Nach ihrem Chemiestudium in Marburg sowie der Promotion in Hannover, die durch zwei Stipendien gefördert und ausgezeichnet wurden, setzte sie ihre Karriere bei der Firma BASF fort. Otten entwickelte unter anderem neue Wirkstoffe für den weltweiten Pflanzenschutzmarkt und ist eine der Erfinderinnen des Maisherbizids "Tropamezone". An 87 Patenten der Firma BASF war sie maßgeblich beteiligt. Als Forscherin untersuchte sie zunächst auf der ganzen Welt landwirtschaftliche Kulturen: Soja- , Mais- und Getreidefelder in Nordamerika, Kaffee- und Zuckerrohrplantagen in Südamerika und Reisfelder in Asien, um zu sehen, welche Probleme die Landwirte haben und welche neuen Pflanzenschutzmaßnahmen benötigt werden. Von der Forschung und Entwicklung wechselte sie dann bald als Nachwuchsführungskraft in das globale und später in das europäische operative Marketing. Nach 15 Jahren bei BASF nahm Martina Otten 2009 den Ruf für eine Chemie Professur an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) an. Obwohl Chemie für viele Studierende eine harte Nuss ist, werden ihre Vorlesungen nie langweilig.
Während der Praktika vermittelt die Hochschullehrerin ihre Begeisterung für die Chemie anhand vieler Praxisbeispiele aus der Landwirtschaft und aus dem Bereich der erneuerbaren Energien, mit dem sie sich heute intensiv beschäftigt. Außerdem organisiert Otten regelmäßig Experimentiertage für Kinder an der HSWT oder in Schulen. Dabei erleben Kinder wie spannend Naturwissenschaften sein können. Als Frauenbeauftragte ihrer Fakultät unterstützt sie Studentinnen. Denn aus eigener Erfahrung weiß sie, dass es Frauen, die beruflich etwas erreichen möchten, nicht immer leicht haben. Eine Frau müsse immer ein wenig besser sein als die männlichen Kollegen. Als voll berufstätige Mutter eines Sohnes fühle sie sich in Freising, wo sie sehr gerne lebe, gut aufgehoben.