Freisinger Köpfe:Aus Liebe zur Heimat

Günther Lehrmann ist oberster Historiker und Kirchenmusiker

Freisinger Köpfe: Vorsitzender des Historischen Vereins Günther Lehrmann.

Vorsitzender des Historischen Vereins Günther Lehrmann.

(Foto: Marco Einfeldt)

Es ist die Liebe zu seiner Heimatstadt, die ihn antreibt, als Kirchenmusiker und als Vorsitzender des Historischen Vereins. Günther Lehrmann, gebürtiger Freisinger und aufgewachsen in der Altstadt, wo er auch heute noch lebt, besuchte das Wirtschaftsgymnasium in München, studierte an der Ludwig-Maximilians-Universität in München Geschichte und Germanistik und war viele Jahre als Lehrer an der Karl-Meichelbeck-Realschule in Freising tätig.

Sein musikalisches Engagement begann im Freisinger Domchor, wo ihn Domkapellmeister Max Eham entdeckte und förderte. Seit 1965 ist Lehrmann nebenamtlicher Kirchenmusiker der Pfarrei St. Peter und Paul. Über die Musik lernte er auch seine Frau Sabina kennen, die hauptberuflich als Cellistin und Gambistin arbeitete. Mit ihr hat er zwei Söhne, Sebastian, der als Informatiker arbeitet, und Florian, der Historiker ist und auch schon einige Vorträge über Freisings Geschichte gehalten hat. Ob der einmal in seine Fußstapfen treten könnte? Man weiß es nicht, sagt Vater Günther.

1992 veröffentlichte Günther Lehrmann im Verlag Schnell & Steiner zum hundertjährigen Bestehen der Pfarrei St. Peter und Paul die Publikation "Neustift in Freising, Chronik einer Vorstadtpfarrei", die sich mit der Kirchengeschichte Neustifts von der Säkularisation 1803 bis zur Gegenwart befasst. Weitere Beiträge zur Stadt-, Bürger- und Kirchengeschichte Freisings finden sich in den Sammelblättern des Historischen Vereins. 2017 erschien sein Kirchenführer "Pfarrkirche St. Peter und Paul, Freising-Neustift" im Kunstverlag Josef Fink.

Zum Historischen Verein kam Lehrmann schon mit 21 Jahren. Geschichte, speziell die Freisinger, habe ihn eben schon immer interessiert, sagt er. Und den Historischen Verein habe er dabei als wichtige Größe gesehen. Schon bald arbeitete er im Vorstand mit und im Jahr 2000 wurde er schließlich zum Vorsitzenden gewählt. Ein wichtiges Anliegen war und ist Günther Lehrmann das Freisinger Stadtbild. Er setzt sich dafür ein, dass die historische Substanz erhalten bleibt und Renovierungen möglichst schonend durchgeführt werden. Dass er dabei nicht nur Erfolge vorzuweisen hat, zeigt der mittlerweile erfolgte Abbruch des markanten Oktogons, einem Anbau an das Diözesanmuseum, für dessen Erhalt der Verein vergeblich gekämpft hat. Dass dieser Einsatz nichts geholfen hat, findet Günther Lehrmann sehr bedauerlich.

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