Freisinger Köpfe:Ab jetzt nur noch "Methusalem"

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Josef Eschlwech war 17 Jahre lang Grundschulleiter in Neufahrn. (Foto: Marco Einfeldt)

Neufahrner Schulrektor Josef Eschlwech geht in den Ruhestand.

Von Birgit Grundner, Neufahrn

Rückblickend gesehen, hat sich Josef Eschlwech selbst falsch eingeschätzt. "Ich hab mir früher immer gedacht, dass ich der geborene Hauptschullehrer bin", erinnert er sich, "aber das stimmte gar nicht". Gerade der Umgang mit "den Kleinen" und das "Schaffen von Basiswissen" habe ihm "enorm Spaß gemacht". Es hat ihm sogar so gut gefallen, dass er noch ein Jahr drangehängt hat und erst jetzt mit fast 67 Jahren in den Ruhestand geht.

17 Jahre lang hat Eschlwech die Grundschule am Fürholzer Weg in Neufahrn geleitet, die für ihn aus vielen Gründen etwas Besonderes ist. Zum Beispiel, weil er selbst dort vor 60 Jahren eingeschult worden ist und direkt daneben einen großen Teil seiner Kindheit verbracht hat. "Ich bin praktisch in der Alten Halle aufgewachsen", erzählt er, "meine Leute hatten die Wirtschaft gepachtet".

Als er ein halbes Jahr alt war, war die Familie von Landau an der Isar nach Neufahrn gezogen. Nach der Grundschule ging der Sohn aufs Dom-Gymnasium in Freising und entschied sich, Volksschullehrer - so die damalige Bezeichnung - zu werden. Sein erste berufliche Station war die Stadt Moosburg, aber schon bald folgte der erste Wechsel nach Neufahrn, nach dem Eschlwech von 1978 bis 1993 in seinem Heimatort als Hauptschullehrer tätig war. Danach fungierte er als Konrektor in Allershausen und Hallbergmoos, ehe er Rektor am Fürholzer Weg in Neufahrn wurde und auch beruflich in seinen Wohnort zurückkehrte.

Eschlwech ist verheiratet, er hat einen Sohn und drei Enkelkinder. Seit 1990 sitzt er für die Freien Wähler im Gemeinderat, lange als Schul- und Kindergartenreferent. Seit Mai ist er dritter Bürgermeister. Dabei hatte er mit dem Gedanken gespielt, sich aus der Kommunalpolitik zurückzuziehen. Daran, dass er es nicht getan habe, sei seine Frau "schuld", wie er schmunzelnd anmerkt: Sie habe gesagt, dass er doch nicht ganz in den Ruhestand gehen könne und noch "was braucht". Bei der Nominierungsversammlung hat er sich dann als "Methusalem des Gemeinderats" vorgestellt. Eschlwech ist der dienstälteste Mandatsträger in Neufahrn.

© SZ vom 13.07.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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