Freisinger Klettersportler:Höher hinauf

Freisinger Politiker sprechen sich einmütig für einen Erweiterungsbau des Alpenvereins am Seilerbrückl aus

Kerstin Vogel

Freude beim Alpenverein (DAV): Nach einer Informationsveranstaltung am Donnerstagabend sicherten Vertreter aller im Stadtrat vertretenen Parteien - mit Ausnahme der Linken - ihre Unterstützung für die Erweiterungspläne des Vereins am Seilerbrückl zu. Zwar hatte sich die Zustimmung zum gewünschten Ausbau der Kletterhalle schon im Vorfeld abgezeichnet (wir haben berichtet). Trotzdem dürfte bei den Kletterern Erleichterung herrschen: Immerhin fünf der sieben OB-Kandidaten sprachen sich für den Verbleib des Vereins an seinem Standort aus. Anstelle des abwesenden CSU-Bewerbers Rudi Schwaiger versprach der Fraktionsvorsitzende im Stadtrat, Erich Irlstorfer, Unterstützung. Irlstorfer war es auch gewesen, dessen Idee von einer Verlagerung des Alpenvereins nach Pulling das Thema kurz vor der OB-Wahl in Freising hatte hochkochen lassen. Im Nachhinein betrachtet sei das gut gewesen, so der CSU-Politiker. Dadurch sei Bewegung in die Sache gekommen. Denn tatsächlich kämpft der Alpenverein schon seit fünfeinhalb Jahren um die Genehmigung für die Erweiterung. Um die Genehmigung - und um einen langfristigen Vertrag für Grundstück und Gebäude - Erbpacht bevorzugt. Noch einmal erinnerte der Vorsitzende Christian Rester am Donnerstag an die Investitionen, die der Verein in die bestehende Halle bereits getätigt habe: rund 200 000 Euro und geschätzt 10 000 Arbeitsstunden seien in das Domizil gesteckt worden, doch die Halle sei einfach zu klein geworden. Die DAV-Sektion wolle nun weitere 700 000 Euro für einen Anbau ausgeben, doch dafür brauche man einfach Planungssicherheit, also eine Zusage der Stadt, dass der Standort langfristig erhalten bleibe. 3800 Mitglieder hat der Alpenverein, damit ist er der zweitgrößte Verein in Stadt und Landkreis Freising - und der ganz große Renner ist in allen Alters- und Leistungsgruppen der Klettersport. Rester war dabei wichtig, dass der Alpenverein auch einen großen Beitrag zum Breitensport in der Stadt leiste. Thomas Knoche, einer der erfolgreichsten DAV-Kletterer in Freising, zeigte auf, wie andere Städte in der Umgebung diesen Sport fördern. Ob Ingolstadt, Pfaffenhofen oder Reutlingen: Überall seien mit finanzieller Unterstützung der Kommunen neue Hallen gebaut worden - mit bis zu 15 Meter hohen Kletterwänden und zwischen 800 und 12 000 Quadratmetern Kletterflächen. Zum Vergleich: Die Halle am Seilerbrückl hat eine neun Meter hohe Wand und nur 90 Quadratmeter Fläche. Knoches Warnung: "Wir brauchen die Erweiterung, um nicht völlig von der Entwicklung abgeschnitten zu werden." Rester wie Knoche rannten bei den Politikern offene Türen ein. Niemand konnte sich vorstellen, dass das Grundstück des Alpenvereins künftig für Wohnbebauung gebraucht werde, was früher als Bedenken vorgebracht worden war. Anerkannt wurde auch, dass der Verein für den jetzt eingereichten Vorbescheidsantrag mit einer Ausnahme alle Nachbarschaftsunterschriften eingeholt hat, und auch, dass die Kletterer wegen angeblicher Lärmbelästigung auf die gewünschte Außenkletterwand verzichten sollen, erschien wegen der unmittelbaren Nähe zur Bahnlinie kaum einem nachvollziehbar. Damit dürfte einer Genehmigung des Vorbescheids im Hauptausschuss - möglicherweise sogar mit Außenanlage - kaum noch etwas im Wege stehen.

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