Freisinger Innenstadtgestaltung:Kosten steigen um 30 Prozent

Bürgerinitiative Innenstadt Sanierung

Im nächsten Bauabschnitt soll auch die Freisinger Weizengasse mitausgebaut und der neuen Innenstadtoptik angepasst werden.

(Foto: Lukas Barth)

Für den nächsten Bauabschnitt der Innenstadtgestaltung werden nun voraussichtlich 3,89 Millionen Euro fällig, zunächst war von 2,42 Millionen die Rede. Der Planungsausschuss ist damit nicht glücklich.

Von Kerstin Vogel, Freising

Die Neugestaltung der Freisinger Innenstadt wird deutlich teurer als geplant. Der nächste Bauabschnitt, der die Weizengasse, die General-von-Nagel-Straße und Teile der Unteren Hauptstraße umfasst, kostet 3,89 Millionen Euro und damit fast 30 Prozent mehr, als die Kostenschätzung vom April 2015 ergeben hatte. Hier hatte man mit lediglich 2,42 Millionen gerechnet. Der Projektbeschluss wurde dennoch gefasst, doch manch ein Stadtrat sah da am Mittwoch im Planungsausschuss nicht wirklich glücklich aus. Ulrich Vogl (ÖDP), Finanzreferent des Stadtrats, nannte die immense Kostensteigerung eine "schwer zu erklärende, schwierige Sache" - vor allem, wenn voraussichtlich zwischen 45 und 55 Prozent dieser Summe auf die Anlieger umgelegt werden müssten.

Begründet wurden die Kostensteigerungen unter anderem mit Baugrunduntersuchungen. Diese hätten ergeben, dass der Oberbau auf den Straßen der Innenstadt sehr viel dicker sein müsse als angenommen, hieß es im Planungsausschuss. Außerdem müsse mit belastetem Aushubmaterial gerechnet werden - und bei der Kostenschätzung vor mehr als einem Jahr sei noch nicht bekannt gewesen, wie viel für die Straßenbeleuchtung gezahlt werden muss. Diese Summen seien jetzt in der Kostenberechnung enthalten. Um die Finanzierung gewährleisten und die Umsetzung im kommenden Jahr wie geplant sicherstellen zu können, wurden eigentlich vorgesehene Ausstattungsgegenstände sowie die neue Überspannbeleuchtung in der Ausschusssitzung noch wieder ausgeklammert.

Die Haushaltsmittel sollen für dieses Jahr noch vorhanden sein

Die zunächst benötigte Projektsumme beläuft sich damit auf 3,21 Millionen Euro - entsprechende Haushaltsmittel sind für dieses Jahr noch vorhanden, wie es hieß. Die Ausschreibung der Ausbauarbeiten soll noch im Herbst 2016 erfolgen, die eigentlichen Bauarbeiten sind von März bis November 2017 eingeplant. Die betroffenen Straßenzüge werden dafür abschnittsweise für den Verkehr gesperrt, in der Freisinger Innenstadt ist also auch im kommenden Jahr immer wieder mit erheblichen Verkehrsbehinderungen zu rechnen. Endgültig zustimmen muss der Umsetzung des Projekts an diesem Donnerstag, 15.

September, noch der Freisinger Stadtrat. Die Sitzung beginnt um 19 Uhr. Umgestellt wurde der Zeitplan für die weiteren Bauabschnitte zur Neugestaltung der Innenstadt, wie am Mittwoch bekannt wurde. Nach der Fertigstellung des jetzt beschlossenen Bereiches soll es 2018/19 zunächst mit der Oberen Hauptstraße zwischen Karlwirtkreuzung und Bahnhofstraße weitergehen. Der Rest der Unteren Hauptstraße bis zum Marienplatz wäre dann 2020 an der Reihe und das letzte Teilstück, der Marienplatz bis zur Bahnhofstraße, würde im April 2021 in Angriff genommen. Verkehrsreferent Robert Weller (Freie Wähler) äußerte die Befürchtung, dass bei dieser Reihenfolge das Ziel einer autofreien Innenstadt kaum umzusetzen sein werde, weil der mittlere Bereich der Stadt zu lange normal befahrbar bleibe und die Autofahrer das entsprechend ausnutzen würden.

Schicksal der Bäume an der General-von-Nagel-Straße ungewiss

Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher (FSM) erklärte, dass man deshalb darüber nachdenken müsse, das geplante Verkehrskonzept mit der Fußgängerzone am Marienplatz möglicherweise unabhängig von den Bauarbeiten schon früher einzuführen.

Diskutiert wurde auch über das Schicksal der Bäume an der General-von-Nagel-Straße - und hier ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. Die Planer würden die Bäume gerne durch Neupflanzungen ersetzen, vor allem die Grünen im Stadtrat aber sind damit nicht einverstanden und wollen den Bestand stattdessen erhalten. Seine Fraktion befinde sich da im Einklang mit den Wünschen der Bürger, sagte Grünen-Stadtrat Sebastian Habermeyer. Auf seinen Antrag hin soll der Erhalt der Bäume noch einmal thematisiert werden.

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