Zolling:Ein Dirtpark für Oberappersdorf

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Auch in Oberappersdorf soll ein Dirtpark entstehen. (Foto: Marco Einfeldt)

Der BMX-Freestyler und deutsche Vizemeister Simon Moratz hat bereits in Hohenkammer und Marzling einen Dirtpark geplant und gebaut. Jetzt soll auf dem Bolzplatz in Oberappersdorf auf einer 3000 Quadratmeter großen Fläche eine Fahrstrecke entstehen, auf Kleinkinder mit Laufrädern, ambitionierte Sportler oder Senioren Spaß haben können.

Von Katharina Aurich, Zolling

Der BMX-Freestyler und deutsche Vizemeister Simon Moratz hat bereits in Hohenkammer und Marzling einen Dirtpark geplant und gebaut. Jetzt bekommt auch Oberappersdorf, wo er inzwischen mit seiner Familie lebt, einen solche Anlage. Ein Dirtpark oder Bikepark besteht aus befestigten Wegen auf geraden Strecken und auf Hügeln mit vielen Kurven, auf denen Fahrräder aller Art sehr schnell oder langsam fahren oder auch springen und dann in der Luft Drehungen vollführen können. Auf dem Bolzplatz in Oberappersdorf wird nun auf einer 3000 Quadratmeter großen Fläche eine Fahrstrecke entstehen, auf der auch schon Kleinkinder mit Laufrädern, ambitionierte Sportler oder Senioren Spaß haben können. Neben dem flüssigen Fahren durch Steilkurven geht es vor allem darum, mit dem Fahrrad hoch abzuheben. Dafür brauche man man Geschicklichkeit und Körperbeherrschung, aber natürlich auch Mut, schildert Moratz.

Faszination seit Kindesbeinen

Das BMX-Freestylefahren hat den heute 32-Jährigen von Kindesbeinen an fasziniert. Schon im Alter von zwölf Jahren baute er dafür Hügel, sein Vater brachte dafür mit dem Radlader die nötigen Erdmengen. Seine Eltern hätten diese Leidenschaft immer unterstützt, schildert er. Als Jugendlicher begann er, an Wettbewerben teilzunehmen und bereits mit 18 Jahren konnte er von seinen Preisgeldern, die er dabei gewann, leben. BMX-Freestyle sei inzwischen sogar Olympische Disziplin geworden, schildert Moratz.

Heute fahre er nur noch zum Spaß Wettbewerbe, ohne Druck, wie er sagt, springe bei Shows mit seinem BMX-Rad durch die Luft und baue überall in Europa Bikeparks. Denn wer Freestyle fahre, wisse genau, worauf es ankomme, könne die Parcours selbst entwerfen und mit Fachfirmen zusammen bauen, so Moratz. Nach einem Wettbewerb würden die Erdhügel dann meist wieder abgebaut und die Fläche in den ursprünglichen Zustand versetzt. Auf die Frage, ob dieser Sport gefährlich sei, sagt der junge Mann, dass er seit 20 Jahren fahre und davon ungefähr fünf Jahre verletzungsbedingt aussetzen musste.

Geeignet für alle Altersklassen

Aber die Strecke in Oberappersdorf sei für alle Altersklassen und für jedes Können geeignet, versichert Moratz. Sogar für trainierte Senioren gebe es beim BMX-Fahren keine Altersgrenze, erklärt der Fachmann. Auch sein ältester Sohn, der erst vier Jahre alt sei, fange bereits an zu fahren. Da sei er schon manches Mal ein bisschen besorgt, aber seine Eltern hätten ihn selbst ja auch unterstützt.

Kinder und Jugendliche, die auf dem Dorf aufwachsen, bräuchten Freizeitangebote, sagt Moratz. Es gebe zwar Spielplätze und Vereine, aber Jugendliche suchten das Abenteuer und sportliche Herausforderungen. Da sei das BMX-fahren genau das Richtige. Abenteuer im Wald oder auf Feldern lockten nicht mehr und auch in den sozialen Medien werde Lust auf das BMX-Fahren gemacht.

Die Kosten belaufen sich auf 16.000 Euro

Der Zollinger Gemeinderat Gottfried Glatt, der wie Moratz in Oberappersorf lebt, ist ebenfalls von der Idee begeistert und überzeugte die Gemeinderäte vom Bau des Dirtparks. Kostenpunkt: 16.000 Euro plus jährlich 1600 Euro für den Unterhalt der Anlage, den die Gemeinde übernimmt. Der neue Dirtpark soll gemeinsam mit den Anwohnern entstehen, bei den Bauarbeiten sei jeder Helfer willkommen, so Glatt. Eine der Fahrrunden sei anfängertauglich gestaltet und ohne Sprünge machbar, der gesamte Park werde vom TÜV abgenommen. Bis es soweit sei müssten 2500 Tonnen Erdreich für die Hügel bewegt werden und viele fleißige Helfer mit Schaufeln mitmachen, damit Konturen und befestigte Wege entstehen.

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