Süddeutsche Zeitung

Freisinger Revierinhaber findet Rotwildschädel:Wilderer auf "Pirelli-Pirsch"

Die Polizei sucht nach den Tätern, bittet um Hinweise, warnt die Bürger aber davor, in Verdachtsfällen selbst einzuschreiten.

Von Kerstin Vogel, Freising

Einen "schweren Fall von Jagdwilderei" verfolgt die Freisinger Polizei - und das Landratsamt hat reagiert und unter anderem davor gewarnt, Wildbret unbekannter oder zweifelhafter Herkunft zu kaufen. Ein Revierinhaber hatte bereits Mitte Juli im Bereich der A 92 und der Staatsstraße 2584 auf Höhe des Flughafens in einer "Unterführung" der Autobahn die abgetrennten Schädel zweier Rotwild-Hirsche gefunden - gut versteckt unter frischem Gras, wie es aus dem Amt heißt. Da kein Blut zu sehen gewesen sei, sei davon auszugehen, dass die Schädel an anderer Stelle von den Tierkörpern getrennt und am Fundort entsorgt worden seien.

Während die Polizei nun wegen Jagdwilderei ermittelt und darum bittet, eventuelle Beobachtungen im Zusammenhang mit der Tat zu melden (08161/5305-0), warnt die untere Jagdbehörde am Landratsamt vor einer Verharmlosung der Jagdwilderei. Dabei handele es sich um eine Straftat, die strafrechtlich mit allen Konsequenzen verfolgt werde und in besonders schweren Fällen mit bis zu fünf Jahren Haft geahndet werden könne.

Die meisten Wilderer würden nicht durch die Reviere pirschen oder auf Hochsitzen auf Beute warten, sondern aus dem Auto heraus schießen, warnt die Behörde weiter. Bei dieser sogenannten "Pirelli-Pirsch" würden die Tiere getötet und die Kadaver anschließend direkt in den Kofferraum gepackt. Die Polizei appelliert an Jäger und Bürger, bei einem Verdacht auf Wilderei umgehend die Polizei einzuschalten und nicht selbst einzuschreiten, weil die verdächtigen Personen Schusswaffen bei sich haben könnten.

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