Hochschulen in Freising:Agrarwissenschaften sind wieder gefragt

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Es geht wieder los: Der Campus mit Mensa der Technischen Universität München Weihenstephan zum Semesterbeginn. (Foto: Johannes Simon)

Etwa 1250 junge Leute beginnen im Wintersemester ein Bachelor- oder Master-Studium an der TUM in Weihenstephan, viele davon im Agrar-Bereich. Der Neubau des Zentrums für Infektionsprävention kommt gut voran.

Von Petra Schnirch, Freising

Am Campus in Weihenstephan wird es in dieser Woche wieder voll – und unter den Studierenden gibt es viele neue Gesichter. Etwa 1250 junge Leute nehmen im Wintersemester 2024/25 ein Studium an der TU München (TUM) auf, 820 haben sich für das erste Fachsemester in einem Bachelor-Studiengang eingeschrieben, 410 für einen Master sowie 16 für den Diplom-Braumeister. Die Immatrikulation ist nicht abgeschlossen, die Zahlen werden daher noch steigen. Vor einem Jahr lagen sie Mitte Oktober mit 848 Bachelor- beziehungsweise 527 Master-Studierenden etwas höher.

Zufrieden wird man an der TUM registriert haben, dass sich erneut 160 Erstsemester für den Bachelor Agrar- und Gartenbauwissenschaften eingeschrieben haben, bei 370 Bewerbungen. Die Zahl der Studierenden hat sich hier stabilisiert. Vor einigen Jahren war sie bis auf 50 gesunken, was viel Kritik an der Ausbildung nach sich gezogen hatte. Letztlich setzte dies den Prozess zur Gründung eines Agrarzentrums in Gang, das in Kooperation mit der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf und der Landesanstalt für Landwirtschaft entstehen soll.

Besonders groß ist in diesem Wintersemester zudem das Interesse an den Bachelor-Studiengängen „Molekulare Biotechnologie“ mit circa 460 Bewerbungen und bisher etwa 70 Einschreibungen sowie „Pharmazeutische Bioprozesstechnik“ mit 440 Bewerbungen und 95 Einschreibungen. Favorit bei den Master-Angeboten ist und bleibt der internationale Master-Studiengang „Sustainable Resource Management“ mit etwa 380 Bewerbungen und 40 Einschreibungen – hier gibt es als Zulassungshürde ein Eignungsfeststellungsverfahren. Sehr gefragt sind außerdem Biologie (340 Bewerbungen, bisher 60 Einschreibungen) und „Nutrition and Biomedicine“ (280 Bewerbungen, vorerst etwa 30 Einschreibungen). Auch hier gibt es jeweils ein Eignungsverfahren.

Die Baustelle für das TUM - Zentrum für Infektionsprävention. (Foto: Johannes Simon)
Ganz schön voll: Die Mitteilungswand mit Kleinanzeigen und Tauschbörse in der Mensa. (Foto: Johannes Simon)

Insgesamt zählt die TUM in Weihenstephan zum Start des Wintersemesters etwa 5200 Studierende. Ganz neu ist der Master „Agrifood Economics, Policy and Regulation“. Er verbindet Agrarwissenschaften mit Ökonomie und Politik und hat laut TUM internationale und interdisziplinäre Verflechtungen im Blick. Das Angebot sei europaweit einzigartig.

Mehrere neue Professorinnen und Professoren sind zum Wintersemester an die TUM berufen worden: Alexander Bartelt (Translationale Ernährungsmedizin), Barbara Stecher-Letsch (Intestinal Microbiome), Peng Yu (Pflanzengenetik), Hristo Svilenov (Biopharmaceutical Technology), Richard Peters (Tree Growth and Wood Physiology) und Julien Gronnier (Zellbiologie der Pflanzen). Stefan Guldin (Complex Soft Matter) ist, berufen als Mitglied der School of Life Sciences, zunächst bei TUM Asia in Singapur und kommt in zwei Jahren nach Weihenstephan.

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Die Arbeiten am Zentrum für Infektionsprävention liegen im Zeitplan, der Neubau soll im Dezember 2025 fertig werden. Im September feierte die TUM mit Gästen das Richtfest des energieeffizienten Laborbaus. Begonnen hat die Modernisierung der Tierhaltung in Thalhausen. Anfang 2025 wird ein moderner Schweinestall in Betrieb genommen, der in der ehemaligen Strohhalle gebaut wurde. Zudem werden in diesem und im kommenden Jahr Maßnahmen zum Schutz vor der afrikanischen Schweinepest getroffen, erklärt TUM-Pressesprecher Klaus Becker. Dies umfasse etwa eine Umzäunung, die nicht unterwühlt werden kann, eine separate Zufahrt zu den Güllegruben und den Einbau von Schleusen.

Zu den bestehenden fünf Photovoltaik-Anlagen am Campus sollen in den nächsten Jahren außerdem sechs hinzukommen. Geplant ist auch, das Dach des Zentralen Hörsaalgebäudes zu sanieren und zu begrünen.

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