Süddeutsche Zeitung

Volksfestrundgang der Freisinger Stadträte:Wer sich traut, kommt in die "Wilde Maus"

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Beim traditionellen Volksfestrundgang geht es für Freisings Politprominenz ganz schön rund und teilweise auch hoch hinaus. Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher freut sich, dass er keinen Überschlag aushalten muss.

Von Rosanna Wegenstein, Freising

Auch für Freisings lokale Politprominenz ist das Freisinger Volksfest immer wieder ein willkommener Anlass, zusammen einen bunten Nachmittag zu verbringen. Etliche Stadträtinnen und Stadträte nahmen darum auch am Samstag am traditionellen Volksfestrundgang teil, mit dabei waren Kinder und Enkelkinder, die auch ihren Spaß hatten.

Damit keiner verloren ging, drückte Volksfest-Organisator Bernd Seeburger der 2. Bürgermeisterin Eva Bönig (Grüne) einen großen Luftballon in Form eines Mondes in die Hand, bevor sich alle in Bewegung setzten und der gemeinsame Rundgang begann, vorbei an vielen kleinen Stände und spektakulären Karussells und Fahrgeschäften. Der Luftballon wurde dann immer wieder weitergegeben, ebenso Taschen, Handys und Geldbörsen, die abwechselnd anderen zum Aufpassen anvertraut wurden, denn schließlich mussten die Attraktionen auch ausprobiert werden.

Die erste Station war das "Magic House". "Da sind ja Hexen und alles dabei", sagte Eva Bönig zu ihrer kleinen Enkelin. Die vielen verschiedenen lustigen und gruseligen Figuren vor dem Haus, die sie damit ansprach, machten es einem nicht leicht, zu erahnen, was darin vor sich ging. Klar war auf jeden Fall, dass es vor dem Eingang wackelig begann. Freisings Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher (Freisinger Mitte) bewies allerdings gutes Balancegefühl, als er als Erster in dem mysteriösen Gebäude verschwand. Die Reaktionen danach fielen unterschiedlich aus. Gruseliger als im Vorjahr sei es gewesen, sagte Stadträtin Katrin Stockheim (Freisinger Mitte), die mit ihren Kindern deshalb ein klein wenig länger brauchte, um wieder beim Ausgang anzukommen.

"Für alle, die sich trauen, geht es als nächstes zur Wilden Maus", kündigte OB Eschenbacher die zweite Rundgangs-Station an, nachdem auch er nach dem ersten magischen Ausflug wieder festen Boden unter den Füßen hatte. Zu denen, die sich trauten, gehörte Susanne Günther, Stadträtin der Grünen. Eine 100-prozentige Steigerung im Aufregungsgrad sei die "Wilde Maus" im Vergleich zum "Magic House" gewesen, berichtete sie nach der Achterbahn fahrt und wirkte trotzdem noch sehr gefasst. Auch die anderen der Gruppe kamen großteils fröhlich und lachend zurück, ehe es zu den Stationen weiterging, wo dann nach dem vielen Hin und Her und Auf und Ab eine ruhige Hand und viel Konzentration bewiesen werden musste.

Beim Kamelrennen, bei dem große Kugeln in die Löcher am Ende einer langen Bahn gerollt werden sollten, ging Freisings Kulturreferent Hubert Hierl (CSU) mit seiner Nummer 2 sehr schnell in Führung und gewann die erste Runde. Die Revanche konnte Susanne Günther in Zusammenarbeit mit ihrem Sohn für sich entscheiden. Nach dem Bogenschießen folgte eine kleine Pause.

"Letztes Jahr haben wir um diese Zeit schon Sekt getrunken", mahnte da Eva Bönig an. Dieses Jahr blieb es erst einmal bei einem Kaffee. Für die Kleinen gab es sogar Kindercappuccino.

Das kurze Krafttanken war bestimmt keine schlechte Idee, denn die zweite Hälfte der Attraktionen war noch ein wenig wilder. Die Gruppe der Mutigen, die sich vor dem Eingang des "XXL Höhenrausch" anstellten, war ziemlich klein. Dabei war wieder Susanne Günther, zusammen mit Stadträtin Monika Schwind (Freisinger Mitte). Elegante High Heels wurden ausgezogen für die Riesenschaukel, die sich über den Platz fest schwingt und sich dabei noch dazu dreht. "Zumindest einen Überschlag macht sie nicht", wie Tobias Eschenbacher erleichtert feststellte.

"Der Reinhard war noch nicht so viel dabei", hieß es schließlich in einer Gruppe um Reinhard Fiedler. Doch dies änderte sich schnell, als sich der Stadtrat der Freisinger Mitte zusammen mit Fraktionskollegin Monika Schwind beim "Beach-Party-Waterball" in einen der großen, mit Luft gefüllten Bälle wagte und in dem Wasserbecken auf jeden Fall für den größten Wellengang sorgte und bei den Zuschauern für reichlich Amüsement.

Die letzte Station des diesjährigen Volksfestrundgangs bei dem großen Kettenkarussell, verziert mit Papageien und Schmetterlingen, bot nach diesem Spektakel einen friedlichen Abschluss. Eva Bönig und Susanne Günther, die sich in zwei Sessel nebeneinander gesetzt hatten, konnten sich während der Fahrt sogar entspannt unterhalten und einander die Hand geben. Fast ein wenig verträumt sahen die Gesichter nach dieser letzten Attraktion aus.

Der große Mondluftballon hatte dann schon wieder zu Eva Bönig zurückgefunden, als die Gruppe sich auf den Weg zurück zu einem großen Tisch im Biergarten machte. "Ich glaube, eine Stärkung haben wir uns jetzt verdient", sagte Monika Schwind.

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Quelle:
SZ vom 09.09.2019
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